Projektdetails
Hochschule
Pädagogische Hochschule Vorarlberg
Sprache
Projektleitung gesamt
Naphegyi, Simone; BEd M.A.
Projektleitung intern
Naphegyi, Simone; BEd Dr.phil. M.A.
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2018 – 2021
Beschreibung
Mit der Forschungsarbeit soll der Fokus auf einen Aspekt des Bildungssystems im österreichischen Bundesland Vorarlberg gerichtet werden, der zwar bereits seit über 50 Jahren fester Bestandteil des Systems ist, aber dennoch über Jahrzehnte hinweg als Randthema in der bildungswissenschaftlichen Diskussion in Österreich insgesamt behandelt wurde und erst seit der Jahrtausendwende zunehmend die notwendige Beachtung erlebt. Die schulische Eingliederung von mehrsprachig aufwachsenden Lernenden im Zusammenhang mit weiter zurückliegenden und aktuellen Migrationsbewegungen, der daraufhin erfolgte schulisch-institutionelle Umgang mit diesem Phänomen und die damit verbundenen Veränderungs- und Entwicklungsprozesse im Mehrebenensystem Schule, speziell im österreichischen Bundesland Vorarlberg, bilden das Kernstück dieser interdisziplinär angelegten Forschungsarbeit. Der zentrale Schwerpunkt der Arbeit richtet sich darauf, (Schul)entwicklungsprozesse im Mehrebenensystem Schule und speziell an ausgewählten Volksschulstandorten im Bundesland Vorarlberg, basierend auf Sichtweisen von Akteur*innen, rekonstruktiv zu erfassen. Ebenso richtet sich der Fokus der Forschungsarbeit darauf, mögliche Übertragungsmechanismen, gewonnen aus dem Erfahrungswissen der Akteur*innen zum schulisch-institutionellen Umgang mit mehrsprachig aufwachsenden Lernenden aus der Arbeitsmigrationsbewegung, auf die Situation zum schulisch-institutionellen Umgang mit Lernenden aus der Fluchtmigrationsbewegung ab 2015 zu identifizieren und als vergleichende Dimension empirisch aufzuarbeiten.
Forschungsmethodisch ist die Arbeit als qualitative Fallstudie angelegt. Die Datenerhebung der Primärdaten erfolgt über (problem)knotenpunktzentrierte Interviews mit ausgewählten Akteur*innen, agierend auf drei unterschiedlichen Systemebenen. Die Auswertung der verbalen Daten erfolgt mittels des Forschungsverfahrens GABEK®. Abgesichert werden die erhobenen Primärdaten durch Sekundärdaten aus einer Dokumentenanalyse. Über die Auswertung und Interpretation der Daten wird aufgezeigt, dass die Thematik des schulisch-institutionellen Umgangs mit mehrsprachig aufwachsenden Lernenden über viele Jahrzehnte hinweg hauptsächlich von den Akteur*innen auf der Mikro- und teilweise auf der Mesoebene Beachtung fand und die Verantwortlichen auf der Makroebene nur marginal tangierte. Resultierend aus dieser jahrzehntelang wenig wahrgenommenen Verantwortung auf der Makroebene und der daraus entstandenen Verantwortungsverlagerung auf die Einzelschul- und individuelle Unterrichtsebene, lassen sich die heterogenen und durch einen hohen Grad an Beliebigkeit gekennzeichneten Handlungsmuster auf der Mikro- und Mesoebene erklären. Über alle Systemebenen hinweg lässt sich eine akzelerierende Wirkung durch die schulisch-institutionelle Eingliederung von Lernenden aus der Fluchtmigrationsbewegung ab 2015 auf die Bewusstseinsbildung der Akteur*innen hinsichtlich der Notwendigkeit (gesamt)sprachlicher Bildungskonzepte datenbasiert nachweisen. Durch die Auseinandersetzung mit diesen Lernenden aus der Fluchtmigration rückte die unbedingte Notwendigkeit des Ausbildens und der Bündelung systemebenenübergreifender und vor allem aber auch schulinterner Konzepte, Herangehensweisen und Maßnahmen zur gesamtsprachlichen Bildung und Deutschförderung für alle mehrsprachig aufwachsenden Lernenden verstärkt und sehr präsent ins Bewusstsein der gestaltenden und handelnden Akteur*innen auf allen drei Systemebenen.
Forschungsmethodisch ist die Arbeit als qualitative Fallstudie angelegt. Die Datenerhebung der Primärdaten erfolgt über (problem)knotenpunktzentrierte Interviews mit ausgewählten Akteur*innen, agierend auf drei unterschiedlichen Systemebenen. Die Auswertung der verbalen Daten erfolgt mittels des Forschungsverfahrens GABEK®. Abgesichert werden die erhobenen Primärdaten durch Sekundärdaten aus einer Dokumentenanalyse. Über die Auswertung und Interpretation der Daten wird aufgezeigt, dass die Thematik des schulisch-institutionellen Umgangs mit mehrsprachig aufwachsenden Lernenden über viele Jahrzehnte hinweg hauptsächlich von den Akteur*innen auf der Mikro- und teilweise auf der Mesoebene Beachtung fand und die Verantwortlichen auf der Makroebene nur marginal tangierte. Resultierend aus dieser jahrzehntelang wenig wahrgenommenen Verantwortung auf der Makroebene und der daraus entstandenen Verantwortungsverlagerung auf die Einzelschul- und individuelle Unterrichtsebene, lassen sich die heterogenen und durch einen hohen Grad an Beliebigkeit gekennzeichneten Handlungsmuster auf der Mikro- und Mesoebene erklären. Über alle Systemebenen hinweg lässt sich eine akzelerierende Wirkung durch die schulisch-institutionelle Eingliederung von Lernenden aus der Fluchtmigrationsbewegung ab 2015 auf die Bewusstseinsbildung der Akteur*innen hinsichtlich der Notwendigkeit (gesamt)sprachlicher Bildungskonzepte datenbasiert nachweisen. Durch die Auseinandersetzung mit diesen Lernenden aus der Fluchtmigration rückte die unbedingte Notwendigkeit des Ausbildens und der Bündelung systemebenenübergreifender und vor allem aber auch schulinterner Konzepte, Herangehensweisen und Maßnahmen zur gesamtsprachlichen Bildung und Deutschförderung für alle mehrsprachig aufwachsenden Lernenden verstärkt und sehr präsent ins Bewusstsein der gestaltenden und handelnden Akteur*innen auf allen drei Systemebenen.
Beschreibung (engl.)
The aim of this thesis is to focus on an aspect of the education system in the Austrian federal state of Vorarlberg which has been an integral part of the system for more than 50 years, but which has nevertheless been treated as a marginal issue in the educational science discourse in Austria for decades. This aspect has first been receiving the necessary attention since the turn of the millennium. The core of this interdisciplinary research study is the integration of multilingual learners in school and teaching processes in the context of former and current migration movements. A further aim is to embed the phenomenon in school development and improvement policy observing the dynamics of change in the multi-level system of school, especially in the Austrian federal state of Vorarlberg. The central focus of the study is to record reconstructively (school)development processes at selected elementary schools in the federal state of Vorarlberg, based on views of different players of the multi-level school system. Furthermore, the study also claims to identify possible transfer mechanisms, gained from the experience by the stakeholders handling of multilingualism from the times of labour migration to educational settings influenced by the refugee migration starting in 2015. These transfer mechanisms are used empirically as a comparative dimension.
The thesis is designed as a qualitative case study. The data collection of the primary data is carried out via (problem)node centered interviews with selected stakeholders, operating at three different system levels. The data are evaluated by using the GABEK® research procedure. The primary data is backed up by secondary data from a document analysis. The evaluation and interpretation of the data shows: The topic of multilingualism and the integration of multilingual learners in the educational system has been over many decades a concern of the players at the micro and partly at the meso level. The macro level agents were only marginally affected. The heterogeneous patterns of action and the high degree of arbitrariness on the micro and meso levels can be seen as a result of this low-perceived responsibility at the macro level and the shift of responsibility to the individual school and teaching level.
There is data-based evidence for an acceleration effect across all system levels triggered by the integration of migrant children of the 2015 migration flow on the awareness of educators and other stakeholders of the need to multilingual approaches and the need for common language learning in school. The confrontation of the different stakeholders with the challenges raised by the integration of multilingual learners of recent refugee waves in the school system urges the development of cross-system but also internal school development concepts and the design of adequate measures to support German language acquisition of multilingual learners.
The thesis is designed as a qualitative case study. The data collection of the primary data is carried out via (problem)node centered interviews with selected stakeholders, operating at three different system levels. The data are evaluated by using the GABEK® research procedure. The primary data is backed up by secondary data from a document analysis. The evaluation and interpretation of the data shows: The topic of multilingualism and the integration of multilingual learners in the educational system has been over many decades a concern of the players at the micro and partly at the meso level. The macro level agents were only marginally affected. The heterogeneous patterns of action and the high degree of arbitrariness on the micro and meso levels can be seen as a result of this low-perceived responsibility at the macro level and the shift of responsibility to the individual school and teaching level.
There is data-based evidence for an acceleration effect across all system levels triggered by the integration of migrant children of the 2015 migration flow on the awareness of educators and other stakeholders of the need to multilingual approaches and the need for common language learning in school. The confrontation of the different stakeholders with the challenges raised by the integration of multilingual learners of recent refugee waves in the school system urges the development of cross-system but also internal school development concepts and the design of adequate measures to support German language acquisition of multilingual learners.
Bericht