Projektdetails
Forschungsmethodisch ist die Arbeit als qualitative Fallstudie angelegt. Die Datenerhebung der Primärdaten erfolgt über (problem)knotenpunktzentrierte Interviews mit ausgewählten Akteur*innen, agierend auf drei unterschiedlichen Systemebenen. Die Auswertung der verbalen Daten erfolgt mittels des Forschungsverfahrens GABEK®. Abgesichert werden die erhobenen Primärdaten durch Sekundärdaten aus einer Dokumentenanalyse. Über die Auswertung und Interpretation der Daten wird aufgezeigt, dass die Thematik des schulisch-institutionellen Umgangs mit mehrsprachig aufwachsenden Lernenden über viele Jahrzehnte hinweg hauptsächlich von den Akteur*innen auf der Mikro- und teilweise auf der Mesoebene Beachtung fand und die Verantwortlichen auf der Makroebene nur marginal tangierte. Resultierend aus dieser jahrzehntelang wenig wahrgenommenen Verantwortung auf der Makroebene und der daraus entstandenen Verantwortungsverlagerung auf die Einzelschul- und individuelle Unterrichtsebene, lassen sich die heterogenen und durch einen hohen Grad an Beliebigkeit gekennzeichneten Handlungsmuster auf der Mikro- und Mesoebene erklären. Über alle Systemebenen hinweg lässt sich eine akzelerierende Wirkung durch die schulisch-institutionelle Eingliederung von Lernenden aus der Fluchtmigrationsbewegung ab 2015 auf die Bewusstseinsbildung der Akteur*innen hinsichtlich der Notwendigkeit (gesamt)sprachlicher Bildungskonzepte datenbasiert nachweisen. Durch die Auseinandersetzung mit diesen Lernenden aus der Fluchtmigration rückte die unbedingte Notwendigkeit des Ausbildens und der Bündelung systemebenenübergreifender und vor allem aber auch schulinterner Konzepte, Herangehensweisen und Maßnahmen zur gesamtsprachlichen Bildung und Deutschförderung für alle mehrsprachig aufwachsenden Lernenden verstärkt und sehr präsent ins Bewusstsein der gestaltenden und handelnden Akteur*innen auf allen drei Systemebenen.
The thesis is designed as a qualitative case study. The data collection of the primary data is carried out via (problem)node centered interviews with selected stakeholders, operating at three different system levels. The data are evaluated by using the GABEK® research procedure. The primary data is backed up by secondary data from a document analysis. The evaluation and interpretation of the data shows: The topic of multilingualism and the integration of multilingual learners in the educational system has been over many decades a concern of the players at the micro and partly at the meso level. The macro level agents were only marginally affected. The heterogeneous patterns of action and the high degree of arbitrariness on the micro and meso levels can be seen as a result of this low-perceived responsibility at the macro level and the shift of responsibility to the individual school and teaching level.
There is data-based evidence for an acceleration effect across all system levels triggered by the integration of migrant children of the 2015 migration flow on the awareness of educators and other stakeholders of the need to multilingual approaches and the need for common language learning in school. The confrontation of the different stakeholders with the challenges raised by the integration of multilingual learners of recent refugee waves in the school system urges the development of cross-system but also internal school development concepts and the design of adequate measures to support German language acquisition of multilingual learners.