In etlichen internationalen Studien konnte belegt werden, dass die Lehrperson eine zentrale Rolle für die Entwicklung von Schüler_innen spielt (Kraut & Schieren, 2013; Mayr & Neuweg, 2006; Roth 2015). Im Zusammenhang mit der Diskussion über das „Ob“ und „Wie“ einer speziellen Begabungsförderung ist daher zu klären, welche bestimmten Merkmale Lehrpersonen aufweisen sollten, um für ihre Schüler_innen eine bestmögliche Lernumgebung zur Entfaltung ihrer Potenziale zu gestalten. Diese Merkmale umfassen sowohl die Persönlichkeit, als auch die professionelle Haltung und die institutionelle Umgebung der Lehrperson (Perleth & Runow 2009).
Betrachtet man die Heterogenität der Lehrer- und Schülerschaft so stellt sich weiters die Frage, inwieweit spezifische Begabungen, der kulturelle bzw. linguistische Hintergrund, sowie das Geschlecht das Verständnis einer „begabungsfördernden Lehrperson“ moderieren. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Begegnungen im interkulturellen und interlingualen Kontext oftmals von Missverständnissen und Unsicherheiten im Umgang miteinander geprägt sind (Witte, 2009).
Folgende Forschungsfragen werden behandelt:
1. Welches Verständnis von Begabung und ihrer Förderung haben Lehrkräfte und Schüler_innen?
2. Wie werden diese Vorstellungen von Begabungsförderung konkret pädagogisch in der Förderung von Potenzialen und Interessen umgesetzt?
3. Welche Merkmale und Maßnahmen nehmen Schüler_innen als begabungsfördernd wahr?
4. Welche Herausforderungen nehmen Lehrpersonen und Schüler_innen bei der Förderung von Begabungen in interkulturellen und mehrsprachigen Lernräumen wahr? Welche Handlungsstrategien verwenden sie im Umgang mit dieser Heterogenität?
Die zu untersuchenden Schulen (Sekundarstufe 1) weisen eine sehr heterogene Schülerpopulation auf bzw. haben Begabungsförderung im Kontext von kultureller, ethnischer, sprachlicher und sozialer Diversität als programmatisches Ziel gesetzt. Die qualitativen Daten (semi-strukturierte Einzel- und Gruppeninterviews, Gruppeninterviews) werden mittels MAXQDA aufbereitet, codiert und mithilfe der Triangulationsmethode (Flick, 2012) analysiert.
Das Forschungsprojekt „Potenzialentfaltung im interkulturellen, mehrsprachigen Klassenzimmer fördern“ bewegt sich im Spannungsfeld zweier Themenbereiche, die beide den Kernkompetenzen der PH Salzburg in der Aus-, Fort- und Weiterbildung zuzuzählen sind:
Begabungsförderung
Umgang mit kultureller und sprachlicher Heterogenität
Ziel ist es, die subjektive Wichtigkeit konkreter Lehrer_innenmerkmale sowohl aus Schüler_innen- als auch aus Lehrer_innenperspektive zu erheben und miteinander zu vergleichen. Basierend auf den Forschungsergebnissen sollen Konzepte entwickelt werden, die Lehrer_innen bei der Gestaltung von begabungsfördernden Bildungsräumen im multikulturellen, multilingualen Kontext unterstützen. Diese Konzepte können im Anschluss im Rahmen von Lehrer_innenaus-, Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen vermittelt und erprobt werden.
Location Based Services, also die Verwendung von Apps, über die NutzerInnen ihre Geodäten bekanntgeben, sind bereits seit einiger Zeit Gegenstand vor allem computerwissenschaftlicher
und geoinformatischer Forschung. Auch finden sich Untersuchungen, die Akzeptanz und Potentiale aus einer wirtschaftswissenschaftlichen (Marketing-)Perspektive beleuchten. Die medienpädagogische Forschung ist dazu noch relativ jung und setzt zwei unterschiedliche Schwerpunkte: Auf der einen Seite finden sich eher technisch orientierte Ansätze (wie bspw. Screencapturing, Auslesen von Log-Files oder Nutzung von APISchnittstellen),die softwarebasiert arbeiten. Auf der anderen Seite existieren Untersuchungen, die auf sozialwissenschaftliche Methoden wie Fragebogen oder Interviews zurückgreifen und stärker die Motive und Gebrauchsweisen in den Mittelpunkt stellen.
Das geplante Forschungsprojekt verfolgt mehrere Ziele:
In einem ersten Schritt soll die vorhandene Literatur zu Location Based Services und zur allgemeinen mobilen Internetnutzung aufgearbeitet werden. Ein besonderer Fokus liegt dabei
auf Kindern und Jugendlichen, da hier ein Trend zur stärkeren Nutzung durch immer jüngere Heranwachsende feststellbar ist.
Basierend auf diesen Erkenntnissen soll in einem weiteren Schritt ein empirisches Projekt zur Untersuchung von Location Based Services und Smartphone Repertoires von Kindern,
Jugendlichen und jungen Erwachsenen ausgearbeitet werden. Dabei soll der Ansatz der Medienrepertoires für das Smartphone ausgebaut werden und es werden Forschungsinstrumente und Forschungsdesigns speziell für die Untersuchung von Kindern und Jugendlichen entwickelt.
Dieser Projektentwurf soll in weiterer Folge zu einem Projektantrag für ein österreichweites Forschungsprojekt (FWF, OENB etc.) ausgebaut werden. Bei Bewilligung dieses Antrags könnte nach Abschluss dieses theoriebasierten Projekts, ein empirisches Folgeprojekt angeschlossen werden.
Erkenntnisinteresse und Verwertungszusammenhang in Bezug auf die Aufgaben der Pädagogischen Hochschule (Produkt und seine Verwertung bzw. Relevanz für Lehre und Praxis):
In der pädagogischen Praxis gibt es viele Diskussionen zur Handynutzung von Kindern und Jugendlichen sowie zum Umgang damit in der Schule. Hier reichen die Ansätze von
extremem Kulturpessimismus bis zur Medieneuphorie. Eine bessere Information darüber, welche Apps und Location Based Services tatsächlich von Heranwachsenden genutzt werden, ermöglicht es auch auf medienpädagogischer Ebene bessere und gezieltere Ansätze zur Medienkompetenzförderung und Sensibilisierung im Umgang mit Privatsphäreeinstellungen und Big Data zu entwickeln. Außerdem eröffnen sich dadurch verschiedene Möglichkeiten zur pädagogisch sinnvollen Nutzung von Location Based Services.
Geplante Herangehensweise ist die Implementierung eines dauerhaften Gesamtmaßnahmenpakets für Grundschullehrer/innen der Klassen 1-4 (6- bis 10-Jährige) unter Zusammenarbeit von Bildungsinstitutionen in der Programmregion.
Dies ist durch 3 Aktivitäten gekennzeichnet:
1. Einrichtung regionaler Informations- & Beratungsstellen als Teil des grenzüberschreitenden Netzwerks,
2. Entwicklung & Pilotierung von kompetenzorientierten Unterrichtsmaterialien,
3. Bildungsprogramme für Grundschullehrer/innen und Ausbildung von Multiplikator/innen.
The project is contextualized in the Faculties of Educational Sciences and in particular in the official studies of Initial Teacher Education (ITE) in kindergarten, Primary and Secondary Education. With the implementation of the European Higher Education Area, ITE in Europe converges in the incorporation of a significant period of school teaching practice (in-school placement) that in some cases constitutes up to 25% of the prospective teacher training. EU Commission, in its report “The Teaching Profession in Europe” (European Commission/EACEA/Eurydice,2015), highlights “real classroom experience” as one of the 3 key elements of ITE, emphasizing the importance of “in-school placement” at the same level of the “academic knowledge of their subject” and “teaching approaches”. A proper teacher training requires to be trained in these three elements. Surprisingly, academic policies do not generally value these three equally, and frequently, in-school placement is less valued, understanding that prospective teachers learn these skills naturally just by being placed in a school. This way, key processes to promote reflective learning of the teaching profession, such as collaboration, interaction, monitoring, and counselling processes are neglected.
In-school placement co-participated by university lecturers and non-university teaching tutors has a strategic character in the training of prospective teachers and sets a favourable scenario to promote the interaction between theory and practice, exercise professional skills and experiment proposals for educational innovation monitored by experienced professionals and analysed by educational researchers. However, the experience and the studies carried out on teaching practice show that, despite being a strategic scenario for student teachers training, the training experience can be improved, and this improvement can be implemented through the application of resources and services, delivered through e-learning. We therefore intend to address the needs for improving the training of student teachers during the implementation of in-school placements and therefore develop methodologies and e-learning solutions that have a real impact on the following aspects that clearly need to be improved:
• Dynamics to coordinate work between university and non-university teachers who supervise and accompany the student during the in-school placement period.
• Individualized follow-up of students in practice and their continued monitoring.
• An intelligent system that helps to support the self-learning process that every prospective teacher must record during the period of in-school teaching practice.
The project is contextualized in the Faculties of Educational Sciences and in particular in the official studies of Initial Teacher Education (ITE) in kindergarten, Primary and Secondary Education. With the implementation of the European Higher Education Area, ITE in Europe converges in the incorporation of a significant period of school teaching practice (in-school placement) that in some cases constitutes up to 25% of the prospective teacher training. EU Commission, in its report “The Teaching Profession in Europe” (European Commission/EACEA/Eurydice,2015), highlights “real classroom experience” as one of the 3 key elements of ITE, emphasizing the importance of “in-school placement” at the same level of the “academic knowledge of their subject” and “teaching approaches”. A proper teacher training requires to be trained in these three elements. Surprisingly, academic policies do not generally value these three equally, and frequently, in-school placement is less valued, understanding that prospective teachers learn these skills naturally just by being placed in a school. This way, key processes to promote reflective learning of the teaching profession, such as collaboration, interaction, monitoring, and counselling processes are neglected.
In-school placement co-participated by university lecturers and non-university teaching tutors has a strategic character in the training of prospective teachers and sets a favourable scenario to promote the interaction between theory and practice, exercise professional skills and experiment proposals for educational innovation monitored by experienced professionals and analysed by educational researchers. However, the experience and the studies carried out on teaching practice show that, despite being a strategic scenario for student teachers training, the training experience can be improved, and this improvement can be implemented through the application of resources and services, delivered through e-learning. We therefore intend to address the needs for improving the training of student teachers during the implementation of in-school placements and therefore develop methodologies and e-learning solutions that have a real impact on the following aspects that clearly need to be improved:
• Dynamics to coordinate work between university and non-university teachers who supervise and accompany the student during the in-school placement period.
• Individualized follow-up of students in practice and their continued monitoring.
• An intelligent system that helps to support the self-learning process that every prospective teacher must record during the period of in-school teaching practice.
In diesem Spannungsfeld setzt das vorliegende Projekt an und soll Studierende befähigen, ihre Reflexionskompetenz zu entwickeln und ihren Lehrkompetenzaufbau selbstständig in die Hand zu nehmen. Dazu bedarf es einer didaktischen als auch organisatorischen Vorgehensweise, wie die Erfahrungen und Erkenntnisse in den Pädagogisch Praktischen Studien von den Studierenden dokumentiert und reflektiert werden können sowie einer technischen Lösung, wie diese Erfahrungen möglichst handhabbar für die gemeinsame Bearbeitung im Seminar verfügbar gemacht werden können.
Das Gesamtprojekt verfolgt zwei Erkenntnisinteressen. Zum einen zielt es auf die Überprüfung der Handbarkeit des Modells ReflexionPPS (Hilzensauer, 2017) im Rahmen der Pädagogisch-Praktischen Studien an der PH-Salzburg Stefan Zweig ab, zum anderen wird die Entwicklung der Reflexionskompetenz und damit einhergehend die eigenverantwortliche Übernahme der Lehrkompetenzentwickung der Studierenden mit dem Tool E-Portfolio wissenschaftlich begleitet.
Die Begleitforschung erstreckt sich über einen Zeitraum von vier Jahren, um den Einfluss des Lernangebots (Reflexionsmodell) auf die Reflexionskompetenz der Studierenden in der Praxis verifizieren zu können. Sie ist als Mixed-Method-Design konzipiert. Der Studie liegt das Design einer quasiexperimentellen Interventionsstudie mit Prä- Post-Design mit einer Experimentalgruppe (EG) und einer Kontrollgruppe (KG) zugrunde. Bei drei Messzeitpunkten der Interventionsstudie findet eine qualitative Erhebung in Form von „reflection papers“, die mit der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet werden, statt. Beim quantitativen Ansatz wird das standardisiertes Testverfahren ISK-360° (Inventar zur Messung sozialer Kompetenzen in der Eigensicht) eingesetzt.
Therefore, the overall objective of this project is the improvement of transversal skills teaching of STEM and other teachers and trainers, all in order to produce innovative teaching approaches.
Therefore, the overall objective of this project is the improvement of transversal skills teaching of STEM and other teachers and trainers, all in order to produce innovative teaching approaches.