Als vorbildhafter Mensch und Reformpädagoge, der auch in der Lehrerbildung tätig war und u.a. im Gebäude unserer jetzigen Praxismittelschule als Erzieher gearbeitet hat, vermag er uns – und ganz besonders auch jenen, die in „seinem“ Haus, also der PH der Diözese Linz, tätig sind – wesentliche Impulse für die Gegenwart zu geben. In Zeiten schwindender Solidarität und Entmenschlichung, gesellschaftlicher und sozialer Spaltung, rechtspopulistischer Verführung und Reduktion auf bloße Funktionalität kann der Blick auf Gruber inspirierend wirken und ein Anstoß zu „Widerständigkeit und Fürsorge“ werden.Inhaltlich fokussiert die Forschungsgruppe die Frage nach dem theologischen Profil Grubers und dem möglichen Widerstandcharakter seiner Handlungen.
Seit dem Studienjahr 2017/18 arbeitet ein fünfköpfiges Team – unter der Leitung von Christoph Freudenthaler (bis 2019) und Thomas Schlager-Weidinger – am Forschungsprojekt „Anstoß Dr. Johann Gruber“. Die diesbezüglichen Aktivitäten bestehen u.a. im professionellen Aufbereiten eines Archivs (der sog. ‚Sammlung Freudenthaler‘) und von pädagogischen Vermittlungskonzepten und -materialien nach gedenkpädagogischen Kriterien.
Weitere konkrete Resultate sind der ausgeschriebene Wettbewerb „Künstlerische Intervention/Gedenkort Dr. Johann Gruber“, das Symposium „anstoss.gruber“ (am 5.4.2019) sowie die Publikation eines Sammelbandes (2020/21).
Ein Mangel an sprachlichen Kompetenzen wirkt sich nicht nur nachteilig auf eine erfolgreiche Schullaufbahn aus, sondern auch auf die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben (Gebhardt et al., 2013, S. 306). Erfolgt der Erwerb der deutschen Sprache bei Kindern mit einer anderen Erstsprache erst spät, dann haben diese eher schlechtere Leistungen in ihren Lese- und mathematischen Kompetenzen als Schüler*innen mit deutscher Erstsprache (Müller & Ehmke, 2013, S. 271-272). Der Sprachförderbedarf wird jedoch nicht nur bei Kindern mit einer anderen Erstsprache konstituiert, sondern auch zu einem wesentlichen Teil bei Kindern mit deutscher Erstsprache (Wendt et al., 2012, S. 24 ). Unter Heranziehung des Beobachtungsbogens BaSiK (Begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung in Kindergarteneinrichtungen) von Zimmer (2019, S. 9) wird von einer Perspektive auf das Kind als soziales, in Bewegung seiendes und „von Anfang an aktiv lernendes, kompetent handelndes Wesen“ ausgegangen. Damit verbunden ist ein Bildungsbegriff, der Bildung als sozialen Prozess im Kontext der „sozialen, dinglichen und kulturellen Umgebung“ beschreibt (Zimmer, 2016; zit. n. Zimmer, 2019, S. 10). Diese Prämissen korrelieren mit der Auffassung von „Sprache als Schlüsselkompetenz“ und Sprachentwicklung als Erweiterung des eigenen Bewegungsradius sowie als Vorantreiben des eigenen Bildungsprozesses (ebd.). Das Projekt geht folgenden Fragen mittels einer Langzeitstudie nach: (1) Inwieweit können (DaZ-)Eltern von den (digitalen) W&L-Materialien profitieren bzw. die Kinder zuhause unterstützen? Wie beurteilen sie die Bedeutung der Sprachförderung ihres Kindes in elementaren Bildungs- und Betreuungseinrichtungen?
(2) Wie wirkt der Einsatz von „Wort- und Laut Detektive“ auf die Sprachentwicklung von Kindern in elementaren Bildungsinstitutionen? (3) Fördert der Einsatz von „Wort- und Lautdetektiven“ die alltagsintegrierte Sprachbildung und -förderung? (4) Erleben sich Elementarpädagoginnen kompetent für die Sprachförderung von Kindern mit DaZ?