Die Forschungsfragen dazu lauten:
• Inwiefern sind zukünftige Geschichtslehrer/innen in der Lage historische Ereignisse und belegbare Aussagen aus Quellen durch Sinnbildung zu einer Geschichte zu verbinden und diese in historisch reflektierter Weise zu erzählen?
• Wie entwickeln sich ausgewählte Aspekte historischen Denkens bei Lehramtsstudierenden des Faches „Geschichte und Sozialkunde/ Politische Bildung“ über den Verlauf ihrer Ausbildung? Insgesamt liegen 178 Texte von Studierenden vor, die an diesen Studien teilnahmen. Die Dokumente wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse und MAXQDA bearbeitet.
Zwischen 2016 und 2019 wurden zwei Studien (je am Anfang und am Ende des Bachelorstudiums) mit insgesamt 178 Lehramtsstudierenden des Faches „Geschichte und Sozialkunde/ Politische Bildung“ sowie den Lehramtsfächern „Physik“ und „Chemie“ durchgeführt. Durch die gewählte Vergleichskohorte aus den Naturwissenschaften soll vor allem die Fachspezifik der der untersuchten Kompetenzen – im Hinblick auf das Schreiben derartiger Darstellungen – herausgestellt werden. Als Erhebungsinstrument wurden anstrukturierte Testaufgaben gestaltet, die per Paper & Pencil Methode von den Studierenden bearbeitet wurden. Die Probanden schrieben entlang einer vorgegebenen Aufgabenstellung und durch Einbeziehung von dem ihnen zur Verfügung gestellten Material je ein Essay (einen fachlichen Text unter Verwendung des Materials entlang der Fragestellung).
Zur Auswertung der Daten wurde der Zugang der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring und Kuckartz gewählt. (Kuckartz, 2018; Mayring, 2015) Die Analyse des gesamten Materials nach den zuvor festgelegten Kodiereinheiten erfolgte mithilfe des Programms MAXQDA (VERBI Software, 2017). Bei der Auswertung standen fachspezifische Aspekte im Mittelpunkt, die auf die Ausprägung der Kompetenzen historischen Denkens schließen lassen, welche in folgende 6 Kategorien unterteilt wurden: Kontextualisierung, Perspektivität, Fachsprache, Zeitlichkeit, Belegbarkeit und Materialbezug und Kohärenz.
Die Arbeit birgt somit auch die Chance zur Orientierung und Qualitätssicherung in der Lehrerausbildung. Auf Basis der vorliegenden Erkenntnisse können zentralen Herausforderungen aber auch offengelegte Lücken in der Ausbildung der zukünftigen Geschichtelehrer/innen, als auch ihr Umgang mit Geschichte diskutiert werden.
Nach Damm (2015) sind neben vielen anderen Punkten ein strukturiertes Aufnahmeprozedere, die Anpassung der Unterrichtsgestaltung, Fehlstunden-Management, Pausengestaltung oder Prüfungsregelungen für diese Betroffenengruppe zentral (Damm, 2015). Auch Tolbert (2009) betont Verbesserungsbedarf in den Bereichen Kommunikation, Unterstützung nach der Schule, Ausbildung von Pädagog:innen und Gleichaltrigen oder Verfügbarkeit von Schulkrankenschwestern. Aus Schüler:innenperspektive ist es ebenso entscheidend, dass sich Betroffene im schulischen Setting wohlfühlen und vollständig in allen schulischen Aktivitäten inkludiert sind (Edwards, Noyes, Lowes, Haf Spencer & Gregory, 2014).
Durch Auswertung der Interviews kann auf die der anderen Autor:innen angeführten Punkte Bezug genommen werden und dadurch eine Ableitung für den Schulalltag durchgeführt werden. Ein Buch mit dem Titel „Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen in der Schule. Grundlagen, Herausforderungen und Teilhabe“, das im Klinkhardt-Verlag erscheinen wird (vorläufiges Erscheinungsjahr 2022), unterstützt dieses Thema zusätzlich. Die Projekteinreicherin fungiert dabei als Herausgeberin.
Als Teil einer dreistufigen (trialen) Berufsfeldvorbereitung absolvieren die BLuE-Studierenden im Laufe der vierjährigen Ausbildung jedes Semester ein Praktikum. Die drei Praktikumsphasen gliedern sich in Job Shadowing, Orientierungspraktika und wirtschaftsintegrative Berufsvorbereitung und sollen BLuE-Studierende graduell an mögliche zukünftige Berufsfelder heranführen (Bauer et al., 2020). Das Job Shadowing findet in den ersten beiden Studiensemestern statt und wird hausintern durchgeführt. Dabei werden die BLuE-Studierenden von Lehrenden und Verwaltungspersonen begleitet, blicken diesen im beruflichen Alltag über die Schultern und erledigen kleinere Aufträge selbst. Die großteils externen Orientierungspraktika erstrecken sich über vier Semester und dienen dazu, unterschiedliche Berufsfelder zu erkunden und sich in diesen ausprobieren zu können. Die wirtschaftsintegrative Berufsvorbereitung im letzten Studienjahr dient der Anbahnung einer Anstellung am allgemeinen Arbeitsmarkt. BLuE-Studierende werden während der gesamten Praktika durch ein Team von Lehrenden und Tutor_innen begleitet.
Neben der vollen Teilhabe an der studentischen Bildungserfahrung ist ein weiteres Ziel des Programms die Überleitung zu einer Anstellung am allgemeinen Arbeitsmarkt. Dies soll nicht nur im für eine PH angestammten pädagogischen Bereich ermöglicht werden, sondern auch darüber hinaus. Es wird die Vorbereitung auf Berufe im Bereich pädagogischer Assistenz und die berufliche Orientierung in den Bereichen Assistenz in Tourismusberufen, Assistenz für Bürotätigkeit sowie Dienstleistungen angeboten.
Dieses Pilotprojekt begleitet den Prozess der Analyse der notwendigen Rahmenbedingungen und Erfolgsfaktoren für die Implementierung der Berufsfeldvorbereitung und Überleitung zu einer Anstellung im Bereich der pädagogischen Assistenz im Bildungsbereich. Im Sinne der partizipativen Methode (Bergold & Thomas, 2020) wird die Erforschung dieses Prozesses unter Mitarbeit eines BLuE-Studierenden sowie zweier Praktikumsbetreuerinnen durchgeführt. Die gemeinsame Auswahl von passenden Forschungsmethoden sowie die Weiterentwicklung des oben angesprochenen Prozess der Analyse sind wichtige Schritte des partizipativen Forschungsprojekts. Das langfristige Ziel ist die Identifizierung von Erfolgsfaktoren und deren Integration in die Planung des BLuE-Programms. Durch den gewählten Forschungsansatz soll der Blick durch die Forschungsbrille erweitert und mit dem Wissen und den Erfahrungen aller Akteurinnen und Akteure angereichert werden.
Ziel
Ziel der explorativen Studie ist es, die subjektiven Gelingensfaktoren zur Förderung und zum Einbezug von Mehrsprachigkeit, interkulturellem Lernen und sprachsensiblem Unterricht aus unterschiedlichen Perspektiven zu analysieren und zu kontrastieren. Basierend auf den Forschungsergebnissen sollen Empfehlungen für konkrete Maßnahmen entwickelt werden, die Schulen bei der Gestaltung von sprachenfördernden Bildungsräumen unterstützen.
Methode
Das Projekt voXmi steht für die Förderung von digitaler Bildung, von sprachlicher Bildung und interkulturellem Lernen, sowie für innovative Schul- und Unterrichtsentwicklung (Huber-Kriegler, 2017). Basierend auf Ansätzen der Kritischen Diskurstheorie nach Wodak (2002) und der Critical Race Theory nach Crenshaw (2013) werden mithilfe von qualitativen Forschungsmethoden (semi-strukturierten ExpertInneninterviews und Gruppendiskussionen, Analyse der Entwicklungsberichte und des Reflexionstools nach Hummer et al. (2020)) die programmatischen Ziele von VoXmi aus unterschiedlichen Perspektiven evaluiert. Es kommen einerseits die InitiatorInnen von voXmi, aber auch die AkteurInnen an zwei teilnehmenden AHS-Schulen (SchulleiterInnen, Lehrkräfte und SchülerInnen) in Salzburg zu Wort. Die Daten werden mittels MAXQDA aufbereitet und codiert und mithilfe der Triangulationsmethode (Flick, 2012) analysiert.
Das multidimensionale Begabungs-Entwicklungs-Tool (mBET) unterstützt Lehrer_innen bei der ganzheitlichen Begabungsförderung von Schüler_innen der 2. bis 6. Schulstufe. Im Sinne eines ganzheitlichen und systemischen Begabungsbegriffs erfasst das mBET vier Begabungsbereiche, die Schulleistung sowie fünf Persönlichkeits- und Umweltmerkmale, die für die Entwicklung von Begabungen entscheidend sind. Die drei mBET-Beobachtungsbögen (für Lehrpersonen, Eltern und Schüler_innen) basieren auf etablierten Verfahren der Begabungsdiagnostik und ermöglichen eine systematische Beobachtung von Begabungen. Damit wird eine zuverlässige Einschätzung der Stärken und Begabungen von Schüler_innen ermöglicht. Im mBET-Fördergespräch können in der Zusammenschau der Bögen mit Eltern, Kind und Lehrperson individuell passende (schulische und außerschulische) Fördermaßnahmen entwickelt werden.
Das geplante Forschungsvorhaben untersucht das Fördergespräch auf Grundlage von Befragungen von Schüler_innen, Eltern und Gesprächsleiter_innen bei ca. 60 Gesprächen zu zwei Erhebungszeitpunkten (im Anschluss an das mBET-Fördergespräch und in Nachbefragungen bei den Schüler_innen ca. 10 Wochen nach dem mBET-Fördergespräch), die über einen Zeitraum von drei Jahren geführt werden, um Effekte und Wirksamkeit zu erfassen und daraus mögliche Gelingensbedingungen abzuleiten.
Die mBET-Fördergespräche werden von geschulten mBET-Anwender_innen im Rahmen der Initiative „Leistung macht Schule“ (LEMAS) durchgeführt (www.leistung-macht-schule.de).