Projektdetails
Pelzmann, Brigitte; ILn Mag. Prof. / 6700 Institut für Educational Governance
Pelzmann, Brigitte; ILn Mag. Prof.
In der ersten Hälfte des Jahres 2020 findet eine Vollerhebung mittels Online-Fragebogen unter den Studierenden der Lehramtsausbildungen für die Primarstufe (n=403), die Sekundarstufe Allgemeinbildung (n=1306) sowie die Sekundarstufe Berufsbildung (n=80) sowie Mentorinnen/Mentoren in Ausbildung (n=370) an der PH Steiermark statt. Diese reiht sich in ein in parallel laufende Erhebungen in denselben Zielgruppen in anderen österreichischen Bundesländern.
Im Anschluss daran ist die Auswertung der Daten mittels deskriptiver und explorativer Analyseverfahren geplant sowie eine Rückspielung der Ergebnisse in das Forschungsfeld im Zuge des Grazer Grundschulkongresses 2020 sowie des Kongresses der Internationalen Gesellschaft für schulpraktische Professionalisierung in Osnabrück 2021.
Im Forschungsprojekt werden Anreizsysteme untersucht und auf ihre Anwendbarkeit im schulischen Kontext überprüft. Daraus soll eine App entwickelt werden, die auf Blockchain Technologie basiert. Die Anwendung des entwickelten Systems wird in der HLW Schrödinger getestet.
Die Ergebnisse dieser Testung sowie die der Beforschung der Testanwendung durch Befragung und Interviews sollen Aufschluss darüber geben, ob durch Anreizsysteme und die entsprechende schülernahe Anwendung dieser in Form einer App nachhaltige Verhaltensveränderungen herbeigeführt oder zumindest beeinflusst werden können.
Daraus lassen sich möglicherweise Empfehlungen für die Anwendung von Anreizsystemen zur Steigerung der Motivation und der Nachhaltigkeit von Verhaltensänderungen im Bildungssystem ableiten.
Die Befragungen bezogen sich dabei auf spezifische personale Dimensionen zum Mathematikunterricht wie Motivation, Selbsteinschätzung, Einstellung zur Mathematik u.a. Die bisherigen jährlichen Testungen und Befragungen wurden bereits in einem Zwischenbericht veröffentlicht. Die Ergebnisse lassen erkennen, (1) dass sich ein sinnstiftender, die Lernenden aktiv einbeziehender Mathematikunterricht sowie eine hohe Wertschätzung der Lehrperson sich signifikant positiv auf den Lernstand zu Studienbeginn auswirken und (2) ,dass die abgefragten Grundkompetenzen in einem sehr mittelmäßigen Ausmaß bei den Studienanfängerinnen und Studienanfängern vorhanden sind.
An diese Studien schließt nun eine zweistufige Erhebung, nur mehr am Standort Graz, durchgeführt von der Pädagogischen Hochschule Steiermark, an. Dabei stehen zwei Aspekte im Fokus:
(1) Kompetenzentwicklung im Laufe der ersten 4 Studiensemester
(2) Wahrnehmungen, Akzeptanz, Kritik und Empfehlungen aus Sicht der Studierenden am Ende des Bachelorstudiums Lehramt Mathematik
Diese Erhebungen werden über die ersten 4 Studienjahrgänge durchgeführt. Die Daten aus dem ersten Studienjahrgang („Lehramt-Neu“) liegen als Rohdaten bereits vor.
Die quantitativen Daten (am Ende des vierten Semesters) liegen für 3 Studienjahrgänge bereits vor. In den nächsten Studienjahren 2019/20 bis 2021/22 sollen die restliche quantitative Erhebung sowie die drei qualitativen Erhebungen für die weiteren 3 ausständigen Jahrgänge durchgeführt werden.
Unter anderem werden nachfolgende spezifische Fragen geprüft:
(1) Welche Veränderung und Stabilität weisen berufsspezifische Motivation und pädagogisches Wissen in den ersten zwei Jahren der Lehrerausbildung auf?
(2) In welchem Zusammenhang stehen berufsspezifische Motivation und pädagogisches Wissen zu Beginn und im Verlauf der Lehrerausbildung und welchen Einfluss hat dabei die Lern-/Leistungsmotivation im Studium?
(3) Welchen Einfluss haben Eingangsmerkmale der Studierenden als individuelle Faktoren (a) auf ihre berufsspezifische Motivation und ihr pädagogisches Wissen zu Beginn der Ausbildung sowie (b) auf die Veränderung von berufsspezifischer Motivation und den Erwerb von pädagogischem Wissen?
(4) Welchen Einfluss haben institutionelle Faktoren, d.h. die Nutzung von Lernangeboten sowie Standortmerkmale, auf die Veränderung von berufsspezifischer Motivation und den Erwerb von pädagogischem Wissen?
(5) Welche Gemeinsamkeiten, welche Unterschiede zeigen sich bei den Fragen (1) bis (4) im internationalen Vergleich, die sich mit den Lehrerausbildungssystemen erklären lassen?