Projektdetails
Steiner, Regina; HS-Prof. Dr.
Als erster Beobachtungszeitpunkt wird das letzte Kindergartenhalbjahr angesetzt.
Mittels Einschätzung der Pädagogen/innen und modellbasiertem Beobachtungsbogen werden Kinder mit Defiziten erkannt. Durch spezielle alltagsintegrierbare und spielbasierende Fördermaßnahmen soll hier bereits die Entwicklung arithmetischer und basisnumerischer Kompetenzen angeregt werden.
Zweiter Förderzeitpunkt ist zu Beginn des 2. Semesters in der 1. Klasse Volksschule. Der Zahlenraum bis 10 ist grundsätzlich erarbeitet. Hier soll das kardinalen Zahlbegriffsverständnis und das Vermögen -Zahlen in Teil zu zerlegen- überprüft werden. Dies geschieht durch das Testinstrument DIRG, das die Rechengeschwindigkeit der Kinder ermittelt. Die Rechengeschwindigkeit gibt Auskunft über den Stand in ihrer mathematischen Entwicklung. Daran anknüpfend wird mittels einem spezifischen Förderkonzept eine Nachentwicklung mathematischer Kompetenz angestrebt. Dabei soll diese Förderung möglichst regelmäßig – angestrebt sind 3mal 30 Minuten über einen Zeitraum von 8 Wochen – von den Pädagogen/innen in Kleingruppen (max. 4 Kinder) durchgeführt werden. Im Anschluss wird der Erfolg dieser Maßnahme mit dem Testinstrument DIRG evaluiert.
Als dritter Interventionszeitpunkt wird November in der 2. Klasse Volksschule angepeilt.
Zu diesem Zeitpunkt ist der Zahlenraum 20 mit Über- und Unterschreitung wiederholt und gefestigt. Nun wird wiederum die Rechengeschwindigkeit erhoben und Maßnahmen analog zum zweiten Förderzeitpunkt durchgeführt. Im Anschluss an die Fördermaßnahmen erfolgt auch hier eine Evaluierung durch das Testinstrument DIRG.
Ziel dieses Projekts ist es, die Entwicklung geeigneter Fördermaßnahmen zu initiieren und die Wirksamkeit dieser Maßnahmen durch pädagogischer Intervention im schulischen Alltag zu überprüfen.
Egalitäre Bildungsbeteiligung sowie Diversitäts- und Genderbewusstsein sind zentrale Desiderate in Bildung und Unterricht. Das geplante Forschungsprojekt geht der Frage nach, inwieweit sich schon im Kindergarten soziale Konstruktionen einer Geschlechterstereotypisierung durch die Pädagoginnen- und Pädagogen- Kind-Beziehung zeigen. Die Qualität der Beziehung zu den Pädagoginnen und Pädagogen spielt in elementarpädagogischen Einrichtungen eine zentrale Rolle, da sie neben dem Entdecken der biologischen Geschlechtsunterschiede auch unterschiedliche Reaktionen der sozialen Umwelt auf die Zuschreibung von „männlich“ und „weiblich“ erkennen. Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass Pädagoginnen und Pädagogen in elementaren Bildungseinrichtungen geschlechtsstereotype Rollenbilder zuschreiben und Unterschiede im Beziehungsaufbau zu männlichen und weiblichen Kindern aufweisen.
Das Erkenntnisinteresse des geplanten Forschungsprojekts liegt in der bildungstheoretischen Analyse von geschlechtsbezogenen Aspekten der Pädagoginnen- und Pädagogen-Kind-Beziehung und wie diese in Zusammenhang mit der Gestaltung von Räumen egalitärer Bildungsbeteiligung stehen. Weiters soll diskutiert werden, wie diese Ergebnisse in der Aus-, Fort- und Weiterbildung verankert werden können und sollen.
Die forschungsleitenden Fragestellungen dazu lauten: „Wie können elementarpädagogische Bildungsräume für egalitäre Entwicklung mit dem Fokus Geschlecht geschaffen werden, die eine „sichere“ Lern- und Bildungsatmosphäre gewährleisten?“, „Inwieweit wirkt sich die Qualität der Pädagoginnen- und Pädagogen-Kind-Beziehung auf die Entwicklung von Mädchen und Buben aus und welche geschlechtsbezogenen Zusammenhänge können dabei festgestellt werden?“ und „Wie können diese Erkenntnisse in elementarpädagogischen Studienmöglichkeiten an Pädagogischen Hochschulen aufgegriffen, berücksichtigt und implementiert werden?“
Ziel des geplanten Forschungsprojekts ist es, anhand einer bildungstheoretischen Analyse Thesen für die Pädagoginnen- und Pädagogen – Kind Beziehung mit dem Fokus Geschlecht auf handlungstheoretischer und handlungspraktischer Ebene für die Elementarpädagogik zu generieren. Diese Erkenntnisse sollen dann in einen Verwertungszusammenhang mit elementarpädagogischen Studienmöglichkeiten an Pädagogischen Hochschulen gebracht werden.
Aus wissenschaftlicher Sicht ist angedacht, die Befunde als Bericht und/oder in Form einer Publikation zu veröffentlichen. In Zusammenhang mit dem übergeordneten Projekt sollen die Ergebnisse weiters im Rahmen einer Projektkonferenz referiert werden.
2) Zielsetzungen und Fragestellungen
Ausgehend von den oben genannten Erwartungen soll evaluiert werden, inwiefern die Zeile der PädagogInnenbildung Neu in Bezug auf die Verankerung der inklusiven Pä-dagogik an der PH OÖ erreicht werden. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche Kom-petenzen (Haltungen, Wissen, Können) die Studierenden im Laufe ihres Studiums im Bereich der Inklusiven Pädagogik erwerben und wie dieser Prozess gestaltet wird.
Das Projekt ist eine formative Evaluation, das gleichzeitig auch eine Annäherung des Verständnisses von inklusiver Pädagogik zwischen den Lehrenden zum Ziel hat.
Übergeordnete Forschungsfrage:
Wie gelingt die Verankerung der Inklusiven Pädagogik im Primartstufenstudium der PH OÖ?
In der von Christoph Weber geleiteten Gesamterhebung sollen eher allgemeine Indi-katoren zu Haltungen, Wissen, Können und Lehr-/Lernprozess regelmäßig erhoben werden. Zusätzlich befassen sich einzelne Teilprojekte mit spezifischen Fragen wie z.B.:
• Welche inklusiven Momente lassen sich in den Aufsätzen im Assessmentverfahren bereits erkennen?
• Wie analysieren Studierende einen Fall, in dem inkludierende und exkludierende Momente eine zentrale Rolle spielen?
• Welche Möglichkeiten und Barrieren sehen Lehrende für die Umsetzung von in-klusiver Pädagogik?
• Welche inklusive Haltung bringen die Lehrenden mit sich?
3) Methoden
• formative Evaluation: Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen der Semester 1 und 2 für die Semester 3 und 4 ziehen usw.
• integriert in die Längsschnittstudie
• Formulierung der Indikatoren mit den beteiligten Dozierenden und Modulver-antwortlichen
• Vollerhebung aller Studierender
• Instrument: Indikatoren und Grad der Zustimmung
• in den Semestern 1 bis 10
Auch in Österreich ist ein Trend in dieser Richtung in verschiedenen Unterrichtsfächern (Abuja, 2007); (Gierlinger, 2007); (Nezbeda, 2005) und im jeweiligem Forschungsinteresse ((Dalton-Puffer, 2011), (Hüttner et al., 2013); (Gierlinger, 2017a)) zu bemerken. Weiteres ist durch die verpflichtende Einführung von CLIL an HTLs www.cebs.at/index.php und verstärkten Bemühungen im berufsbildendem Bereich fremdsprachlicher Sachfachunterricht und dessen methodologische Umsetzungen von hohem Interesse für SachfachlehrerInnen in Österreich geworden. Österreich hat jedoch im Gegensatz zu anderen europäischen (und internationalen) Staaten einen sehr offenen und unregulierten Zugang zu CLIL beschritten. CLIL stellt ein von LehrerInnen initiiertes und nur über sehr breite organisatorische Vorgaben des Paragraphen 15/3 des SCHUG reguliertes methodisches Phänomen dar. In anderen Worten, die derzeitigen gesetzlichen Rahmenbedingungen erlauben LehrerInnen eine beinahe autarke Vorgangsweise bezüglich der Implementation von CLIL und dessen methodologischer Vermittlung. Diese offene Unterichtssituation hat speziell bei SachfachlehrerInnen, die als Zweitfach kein Sprachfach haben tendenziell zu einer immersiven Sprachvermittlung geführt, die gekennzeichnet ist von (1) exklusivem bis überwiegendem Gebrauch der Zielsprache, (2) überwiegend ungeplantem und beiläufigem „incidental“ Spracherwerb mittels „comprehensible input“ der in Anlehnung an Krashen‘s Input Hypothese (Krashen, 1985) als notwendig und ausreichend für den Spracherwerb gesehen wird. Obwohl diese methodisch wenig elaborierte Vorgangsweise von SpracherwerbsforscherInnen (Lightbown, 2017) und SpracherwerbspädagogInnen (Brüning & Purrmann, 2014); (Hüttner & Smit, 2014); (Leung & Morton, 2016), zunehmend kritisch betrachtet wird, wird sie jedoch von SachfachlehrerInnen auch aufgrund pragmatisch kontextueller Rahmenbedingungen präferiert. Als Hauptargumente dafür werden mangelnde Ausbildung im Bereich Sprachbewusstsein/language awareness (Gierlinger, Hametner, & Spann, 2007); (Hüttner et al., 2013) und zeitliche Zwänge bei der Stoffvermittlung angeführt.
Dieses Phänomen impliziten Spracherwerbs scheint im Bereich der „written skills“ noch virulenter zu sein da im Gegensatz zu den „spoken skills“ die Rolle der „written skills“ im CLIL Unterricht „largely underappreciated“ (Llinares, Morton, & Whittaker, 2012, p. 244) ist und kaum Lernzuwächse feststellbar sind (Dalton-Puffer, 2009).
Diese Ausgangslage zeigt, dass CLIL trotz seiner zunehmenden Popularität als Unterrichtsmethode in den europäischen Klassenzimmern (Marsh, Mehisto, Wolff, & Frigols, 2010) gerade im Bereich seiner methodischen Vermittlung einer engeren Zusammenarbeit von CLIL-Theoretikern und CLIL-Praktikern benötigt.