Projektdetails
Linhofer, Susanne; Mag.phil. Prof.
Das Forschungsprojekt konfiguriert sich um vier Hauptreflexionsachsen, die sowohl die Geschichte des Humanismus von der Renaissance bis in die Gegen-
wart umfassen als auch die spezifischen Beiträge des Humanismus zur Welt der Bildung hinterfragen:
1. Die historischen Humanismen und ihre Konzeptionen des Menschen im Bildungsprozess:
die Bildung des ,besseren’ und ,humaneren’ Menschen; die Frage der bürgerlichen Emanzipation und des freien Willens; die Erziehung zu höflichen Umgangsformen von Kindern; die Gender-Frage bei humanistischen Bildungsprogrammen; das Erbe und die Nachhaltigkeit der pädagogischen
Entwürfe des historischen Humanismus (Vittorino da Feltre, Erasmus von Rotterdam, Comenius, Johann Heinrich Pestalozzi, Wilhelm von Humboldt, Rudolf Steiner, John Dewey)
2. Der institutionalisierte humanistische Unterricht: von der humanistischen Schule bis zu den akademisch-universitären studia humanitatis („humanités”):
die ,lateinischen Schulen’; der deutsche Neuhumanismus; die ,neue Erziehung’ (éducation nouvelle); die laizistische Schule; die Steiner-Waldorf-Schulen; Francisco Ferrers Escuela moderna; der humanistische Unterricht in Belgien und den Niederlanden; die neuen humanités/humanities und die Infragestellung einer ,entmenschlichten’ Erziehung
3. Der globalisierte Humanismus: von dem europazentristischen bis hin zum neuen weltumspannenden Humanismus:
die postnationale Erziehung; die Erziehungsmodelle von multikulturellen Gesellschaften; der pädagogische Humanismus und die Transmigration; die globalisierte Forschung und Hochschulbildung; die pädagogische Utopie einer versöhnten Menschheit
4. Bildungskonzeptionen zur Zeit des Posthumanismus und des Postanthropozentrismus: die Online-Bildung; das ‚studiehuis’ und das selbstverantwortliche Lernen; der „teacherbot” (Siân Bayne); der Transhumanismus und die Bildung
theoret. Zugang
In der Generativen Grammatik werden Frage- und Relativsätze als Instanzen der sog. W-Bewegung aufgefasst, beiden Konstruktionen liegt somit derselbe Typ von syntaktischer Bewegung zugrunde.
Im Projekt werden mehrere Hypothesen, abgeleitet aus grammatiktheoretischen Modellen und vorliegenden Forschungsbefunden zum Erwerb von W-Konstruktionen aus verschiedenen Sprachen (psycholinguistische Daten der Spracherwerbsforschung bzw. der Forschung zu Sprachentwicklungsstörungen) mittels quantitativ-empirischer Analysen der erhobenen kindersprachlichen Daten getestet sowie qualitative linguistische Auswertungen (linguistische Analysen, z.B. Fehlertypen in Produktionsdaten) durchgeführt.
theoret. Zugang
Das instrumentelle Lesen (Lesen von Sachliteratur – zum Wissenserwerb, zum Informationsaustausch etc.) verlagert sich immer stärker in die Digitalität. Dies belegen die Ergebnisse von Studien der Bertelmann Stiftung Lesen; Digitalisierung nimmt zu – große Bildungsreform „Digitale Schule“ 2015 in Polen, immer mehr online-Texte und immer intensivere Nutzung derselben, gleichzeitiger Rückgang von immer mehr Textsorten in Druckform (z.B. Nachschlagewerke wie Bertelsmann, Brockhaus werden gar nicht mehr in gedruckter Form aufgelegt, sondern nur mehr digital…) (vgl. Falschlehner, 2014; Eco, 2010; mpfs, 2017).
Wie dieser Trend von jungen Menschen erlebt wird und ob er auch bereits das belletristische Lesen erfasst hat, soll untersucht werden.