Projektdetails
Die wissenschaftliche Begleitung setzt sich aus einem Mixed-Methods-Design zusammen: Interviewerhebung, Teilnehmende Beobachtung sowie Fragebogenerhebung.
Die Daten von den Jugendlichen aus Tirol stammen von der österreichischen Jugendstudie. In dieser wurden junge Menschen, die eine sonderpädagogische Einrichtung besuchen (z. B. Allgemeine Sonderschule, Bildungszentrum für Hören und Sehen in Mils etc.), nicht befragt. Lediglich Jugendliche mit Förderbedarf, die Regelschulen besuchen (u. a. auch jene in Berufsschulen mit Teilqualifizierung bzw. verlängerte Lehrzeit), hatten die Möglichkeit, zu Wort zu kommen.
Während in Österreich noch immer ein ausdifferenziertes Sonderschulsystem existiert, wurden in Italien bereits im Jahr 1977 alle Sonderschulen aufgelöst. Somit wären in den zwei Regionen Südtirol und Trentino zumindest theoretisch Jugendliche mit Beeinträchtigungen repräsentativ in der Gesamterhebung abgebildet worden. In Südtirol wurden allerdings alle Jugendlichen durch das Landesamt für Statistik (ASTAT) zur Teilnahme an der Lebensweltenstudie aufgerufen. Es ist fraglich, wie viele Jugendliche mit Beeinträchtigungen dem Aufruf von ASTAT gefolgt sind. Die Befragung der Jugendlichen in Trentino erfolgte über die Schulen.
Für alle Regionen ist anzunehmen, dass für einen nicht näher bekannten Anteil an Jugendlichen mit Beeinträchtigungen die schriftliche Befragung eine (nicht bewältigbare) Hürde darstellte. So hat zum Beispiel ein*e Jugendliche*r mit einer visuellen Beeinträchtigung aufgrund mangelnder Barrierefreiheit des Fragebogeninstrumentes gar nicht teilnehmen können, für jene mit sprachlichen Schwierigkeiten oder mit geringer Konzentrationsfähigkeit stellte die umfangreiche Befragung u.U. auch eine zu große Hürde dar (Abbruch der Befragung bzw. keine Berücksichtigung in der Auswertungsphase aufgrund von zu vielen fehlenden Werten). Gesamt betrachtet ist also anzunehmen, dass Jugendliche mit Beeinträchtigungen in der bisherigen Erhebung unterrepräsentiert sind.
Eine weitere Gruppe von Jugendlichen war bisher ebenfalls nicht im Blickfeld der Euregio-Jugendstudie: junge Menschen, die aus dem Bildungssystem gefallen sind (z.B. Schul-/Ausbildungsabbrecher*innen).
Die Folgestudie lässt mittels leitfadengestützten Interviews nunmehr auch jene Jugendlichen zu Wort kommen, die aus unterschiedlichsten Gründen bisher nicht die Möglichkeit hatten ihre Lebenswelt darzulegen. Ziel ist es somit, das „Bild“ von den Lebenswelten Jugendlicher in Tirol durch die Einbindung von jungen Menschen in besonderen Lebenslagen zu ergänzen.
Die leitende Frage für das Forschungsprojekt lautet: Wie ist Selbsttätigkeit in Unterrichtsprinzipien im Allgemeinen verortet und welche Faktoren können hinsichtlich des Unterrichtsprinzips der Selbsttätigkeit im Speziellen aus inhaltlicher und methodischer Sicht eruiert werden?
Im Forschungsprojekt soll untersucht werden, wie Lehrpersonen gezielt unterstützt werden, um Kinder in diesen schwierigen Zeiten gut begleiten zu können und Lernen förderlich und freudvoll zu ermöglichen. Daher braucht es zunächst ein mehrperspektivisches Vorgehen, das sowohl Kinder nach ihren Bedürfnissen in Hinblick auf eine „gute Lehrperson“ in schwierigen Zeiten befragt, Hilfestellungen von Seiten der Direktionen sowie die Sicht der Lehrpersonen einbezieht. Schulstandorte und -typen werden mit einbezogen, um ein vielschichtiges, aktuelles Bild der Bedürfnisse an eine „gute Lehrperson“ skizzieren zu können.
Das Projekts zielt auch darauf ab, die Selbstreflexion der Lehrpersonen anzustoßen und sie im Rahmen eines Coachings (ca. fünf Monate) zu begleiten. Sie sollen mit hilfreichen Impulsen und Inputs ihre eigene professionelle pädagogische Haltung verbessern können, um gerade in schwierigen Situationen (mit einzelnen Kindern, mit Eltern und Kolleg:innen oder im Unterricht), die sie zu überfordern drohen, souverän und professionell agieren zu können. Dies hat oftmals mit Haltung und der daraus resultierenden Kommunikation zu tun, worin die Lehrpersonen gecoacht werden sollen.
Den Lead des Projekts hat das l’Istituto provinciale per la ricerca e la sperimentazione educative (IPRASE), Provinz Trient sowie das Büro für die Evaluierung von Bildungspolitik, Bereich Bildungsdienst, Abteilung Bildung und Kultur der Autonomen Provinz Trient. Forschungspartner in der Provinz Trient ist die Universität Trient. In Südtirol ist das Land Südtirol und ASTAT beteiligt. In Tirol ist das Land, Abteilung Gesellschaft und Arbeit involviert, sowie die Pädagogische Hochschule Tirol und die KPH Edith Stein.