Projektdetails
Mayer, Anita; Dipl.-Päd. MEd BEd / Volksschule Graz – Engelsdorf
Der daraus resultierende dringende Handlungsbedarf veranlasst die Pädagogische Hochschule Steiermark gemeinsam mit Pro Mente Steiermark und dem Verein Sportpsychologie Steiermark im Projekt „Mental und Körperlich Fit“ Kinder und Jugendliche im schulischen Kontext in ihrer psychischen sowie physischen Handlungskompetenz zu fördern und zu stärken. Vor allem die Kombination aus regelmäßiger gezielter Bewegung und der Anwendung mentaler Techniken hat positive Auswirkungen auf die kognitive und sozio-emotionale Entwicklung und kann zu einer Erhöhung des psychischen Wohlbefindens beitragen. Dies soll in unterschiedlichen Workshopformaten münden, die gemeinsam mit Schüler:innen in einem partizipativen Ansatz entwickelt und erprobt werden um dann in teilnehmenden Schulen der Sekundarstufe anzuwenden.
Das Projekt dient der datengestützten und theoretisch abgesicherten mehrstufigen Entwicklung dieser Pflichtfachangebote und folgt dem Ansatz der Design-Based Research (DBR). Es wird von Personen durchgeführt, die gleichzeitig in einer forschenden und gestaltenden bzw. entwerfenden Rolle tätig sind. Bei der Entwicklungsarbeit greift das Forschungsteam auf theoretische Grundlagen sowie vorliegende und neu erhobene Daten im Rahmen formativer und summativer Evaluationen zurück. Das Projekt zielt neben dem bildungspraktischen Nutzen (Lehrveranstaltungsangebot) auf theoretisch nutzbare Erkenntnisse zur Didaktik der Hochschullernwerkstatt und zur kooperativen und partizipativen Lehre-Entwicklung.
Gleichzeitig steht die Politische Bildung vor der Herausforderung, dass Schüler*innen zwar politisches Interesse zeigen, dennoch kaum Zeit bleibt, dieses Interesse im Unterricht zu fördern, unzureichend geeignete Unterrichtsmaterialien zur Verfügung stehen, die kindgerechte Vermittlung politischer Inhalte kaum Teil der Ausbildung von angehenden Lehrkräften ist, und damit Lehrkräfte oft nicht wissen, welche politischen Themen in welcher Form kindgerecht vermittelt werden können (Larcher & Zandonella, 2016). Im Rahmen des Projekts sollen neben Schüler*innen auch Lehrkräfte befragt werden, einerseits in Hinblick auf ihre Fremdeinschätzung der Interessen der Schüler*innen der Primarstufe im Bereich der Politischen Bildung, andererseits in Hinblick auf Potenziale und Herausforderungen, die sie für sich im Bereich der Politischen Bildung wahrnehmen und welche Relevanz die gesellschaftliche Diversität im Bereich der Politischen Bildung darstellt. Im Vorfeld des Projekts soll eine Analyse der vorhandenen Unterrichtsmaterialien durchgeführt werden.
Als fachtheoretische Basis für das hier skizzierte Projekt dient folgende Literatur:
Amberg, I., Holub, B., Tahmasian, N., & Wiedner, M. (Hrsg.). (2022). Handlungsfeld Mehrsprachigkeit in der Elementar- und Primarstufe. wbv.
Chilla, S., & Niebuhr-Siebert, S. (2017). Mehrsprachigkeit in der KiTa: Grundlagen – Konzepte – Bildung (1. Auflage). Verlag W. Kohlhammer.
Schmidt, M. (2018). Kinder in der Kita mehrsprachig fördern: Mit 15 Abbildungen und 3 Tabellen: mit Online-Zusatzmaterial. Ernst Reinhardt Verlag.
Bildungsdirektion für Wien (Hrsg.). (2019). Handbuch zur reflektierten Praxis im Umgang mit Mehrsprachigkeit in Kindergärten und Schulen.
Im Mathematikunterricht liegt der Fokus auf der Entwicklung adaptiver Module, die auf individuelle Lernbedürfnisse eingehen und mathematische Kompetenzen, Freude am Lernen sowie Selbstwirksamkeit fördern. Dabei kommen digitale Tools und KI-gestützte Methoden zum Einsatz. Auf systemischer Ebene wird untersucht, wie sich die Gelingensbedingungen des Modells für die nachhaltige Implementierung in weiteren Schulformen oder der Sekundarstufe II optimieren lassen. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Perspektive der verschiedenen Stakeholder, um praxisnahe Handlungsempfehlungen für Lehrkräfte, Schulen und die Bildungspolitik abzuleiten.
Durch eine Kombination aus qualitativen und quantitativen Forschungsansätzen soll das Projekt sowohl wissenschaftliche Erkenntnisse zur Schul- und Unterrichtsentwicklung generieren als auch praxisrelevante Materialien wie Open Educational Resources und Leitfäden entwickeln, um das Grazer Modell langfristig als Best-Practice-Beispiel für inklusives, flexibles Lernen zu etablieren.
Das Projekt „Digi-Held*innen“ beschäftigt sich daher mit der Entwicklung eines interaktiven Lehr- und Arbeitsbuchs gemeinsam mit Schüler*innen und Pädagog*innen von Volksschulen.
In Workshops und Fokusgruppen werden Inhalte/Übungen zu geschlechtsspezifischen Problemstellungen im digitalen Raum erarbeitet, aus denen ein kindgerechtes, praxistaugliches Arbeitsbuch für den nachhaltigen Einsatz im Unterricht entstehen soll, die Hauptzielgruppe stellen Mädchen im Alter von acht Jahren dar. Das fertiggestellte Buch inklusive Begleitmaterialen steht nach Projektende allen Schüler*innen und Pädagog*innen der Primarstufe österreichweit zur Verfügung. Für Pädagog*innen werden nach Projektende (ab Schuljahr 2025/26) entsprechende Fortbildungen angeboten.
Die geplanten Projektmaßnahmen sind:
– Entwicklung eines interaktiven Lehr- und Arbeitsbuchs zum Umgang mit digitalen Medien mit geschlechtsspezifischen Problemstellungen für die Volksschule
– Entwicklung von begleitenden Unterlagen für Lehrpersonen
– Entwicklung von begleitenden Unterlagen für Eltern und Bezugspersonen
– Begleitwebsite als digitale Lernplattform
Durch das interaktive Lehr- und Arbeitsbuch „Digi-Held*innen“ sollen einerseits die an den Workshops und Fokusgruppen beteiligten Schüler*innen und Pädagog*innen im Umgang mit digitalen Medien und deren Vermittlung in einem geschlechtsspezifischen Kontext gestärkt werden. Andererseits wird „Digi-Held*innen“ langfristig österreichweit eine Lücke schließen, indem Pädagog*innen an Volksschulen das nötige Handwerkszeug für eine nachhaltige, kompetenzorientierte und geschlechtersensible digitale Medienbildung bekommen.
(EP)
Literatur:
Weber, S. M. (2008). Vernetzung. In A. Dzierzbicka (Hrsg.), Pädagogisches Glossar der Gegenwart: Von Autonomie bis Wissensmanagement (2., erw. Aufl., S. 191–198). Löcker.
Kaufmann, S. (2006). Netzwerk. In U. Bröckling (Hrsg.), Glossar der Gegenwart (S. 182-189). Suhrkamp.
Reinalter, H. & Ernst, W. W. (1993). Vernetztes Denken – gemeinsames Handeln. Interdisziplinarität in Theorie und Praxis. Wien: Kulturverlag.
Schütz, A. & Luckmann, T. (2003). Strukturen der Lebenswelt. UKV (UTB).
Staub, F. C.: Fachspezifisch-Pädagogisches Coaching: Ein Beispiel zur Entwicklung von Lehrerfortbildung und Unterrichtskompetenz als Kooperation von Wissenschaft und Praxis. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Beiheft 3 (7), 2004.