Projektdetails
Knauder, Hannelore; Dr.
Straßegger-Einfalt, Renate; Mag. DDr.
Strohmeier-Wieser, Alexandra; Mag. Dr.
Zu diesem Zweck wird ein Fortbildungsformat für SchulleiterInnen angeboten und realisiert
Zielsetzung dieses Forschungsprojekts ist es, Chancen und Herausforderungen des Transformationsprozesses Clusterbildung herauszufiltern, um daraus Ansatzpunkte für die Begleitung und Gestaltung weiterer Clusterbildungsprozesse abzuleiten. Geplant sind drei deskriptive Cluster-Fallstudien in Nord-, Ost- und Südtirol mit zentralem Fokus auf die Perspektiven der für die Clusterbildung relevanten Akteure, wie Schulleitung, Steuergruppe, Personalvertreter/innen, Elternvertretung, Bildungsdirektion und Schulerhalter.
Thematisch stehen die Fragen im Mittelpunkt, welche strukturellen, organisationalen als auch personalen Handlungsfaktoren für ein Gelingen der Clusterbildung tragend sind. Das Projekt macht Entscheidungsinstanzen, Steuerungsmechanismen, Führungspraktiken und werteorientierte Bedürfnisse, die für den Erfolg oder das Scheitern von Clusterbildungen mitverantwortlich sind, transparent.
Als analytische, methodologische Basis kommt der interdisziplinäre Ansatz der Educational Governance zur Anwendung, der „das Zustandekommen, die Aufrechterhaltung und die Transformation sozialer Ordnung und sozialer Leistungen im Bildungswesen unter der Perspektive der Handlungskoordination zwischen verschiedenen Akteurinnen und Akteuren in komplexen Mehrebenensystem untersucht“ (Magg Merki/Altrichter 2015: 399). Diese Handlungskoordination umfasst die Akteurs-/Prozessperspektive ebenso wie die Strukturperspektive als wichtige Determinanten von Veränderungen.
Im Gegensatz zu verschiedenen anderen Berufszweigen gibt es für Lehrerinnen und Lehrer keine all-gemeingültigen Bekleidungsvorschriften. Kleidung und Körperschmuck gelten als Teil des individuellen Ausdrucks und fällt somit unter den Schutz der persönlichen Freiheit. (vgl. Schulblatt des Kantons Zürich 1/2009, S.6)
Die beantragte Studie ist als Teilbereich eines geplanten Forschungsclusters zum Thema Leh-rer/innenpersönlichkeit und –identität gedacht.
Ziele des gegenständlichen Antrags:
• die tatsächlich eingetretenen Wirkungen des sichtbaren Körperschmucks im Unterricht, bei im Berufsleben stehenden Lehrerinnen und Lehrern zu erheben,
• den weiteren geplanten Umgang mit dem vorhandenen Körperschmuck vor dem Hinter-grund der persönlichen Erfahrungen im Berufsleben zu erheben.
Methode
• Interviews in der Explorationsphase (10 Leitfadeninterviews)
• Fragebogen für Lehrerinnen und Lehrer (online)
Neben der individuellen Professionalisierung der Lehrkräfte ist an den Besuch von Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen die Hoffnung geknüpft, dass die Teilnahme auch einen systemischen Nutzen für die Entwicklung der gesamten Schule bringt. Die Schulleitungen stellen dabei Schlüsselfiguren dar. Die Aufnahme bzw. Festlegung von Fort- und Weiterbildungsplänen als Teil des Gesamtkonzeptes für die Entwicklung der Schule sowie die Sicherstellung der Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten beeinflusst die Qualität der Schule und den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler.
Das Erkenntnisinteresse des geplanten Forschungsprojekts liegt darin, ob und inwieweit Schulleitungen Fortbildung als ein Instrument zur Personalentwicklung wahrnehmen und einsetzen und welche Wirkungen sie der Fortbildung im Hinblick auf die Personalentwicklung zuschreiben. Zur Beantwortung der Fragen werden an 16 Volksschulen und Neuen Mittelschulen in Oberösterreich, differenziert nach Stadt/Land und der Schulgröße, leitfadengestützte Interviews mit Schulleiterinnen und Schulleitern durchgeführt. Die Auswertung der Interviews orientiert sich an der von Mayring beschriebenen Vorgehensweise zur Inhaltsanalyse.
Ziel des geplanten Forschungsprojekts ist ein Erkenntnisgewinn, wie Schulleitungen als zentrale Akteure im System Schule Fortbildungen als Instrument der Personalentwicklung und damit letztlich auch im Hinblick auf Schulentwicklung einschätzen und selbst einsetzen und wie diese Erkenntnisse Anhaltspunkte für die Planung und Durchführung von Fortbildungsangeboten der Pädagogische Hochschule darstellen können.
Diesem zuletzt genannten Koordinationsprinzip der evidenzbasierten Steuerung durch die Implementation von Bildungsstandards und deren Testungen möchten wir in einem neuen Forschungsprojekt auf den Grund gehen: Zu welchen Veränderungen der innerschulischen und der zwischenschulischen Koordination führt diese bildungspolitische Innovation?
Im Jahr 2012 werden in Österreich Bildungsstandards erstmals flächendeckend in der 8. Schulstufe, im Jahr 2013 in der 4. Schulstufe getestet (vgl. http://www.bifie.at/bildungsstandards). Seit der gesetzlichen Verankerung der Bildungsstandards im Schulunterrichtsgesetz im August 2008 haben Lehrer/innen „bei der Planung und Gestaltung [ihrer] Unterrichtsarbeit die Kompetenzen und die darauf bezogenen Bildungsstandards zu berücksichtigen sowie die Leistungen der Schüler in diesen Bereichen zu beobachten, zu fördern und bestmöglich zu sichern (http://www.bifie.at/bildungsstandards).
Wir wollen anhand von Schulfallstudien an 3 Volksschulen, 2 Hauptschulen, bzw. NMS und 1 AHS eines Schulbezirkes in drei Erhebungsphasen diese Veränderungen untersuchen. Der erste Erhebungszeitpunkt (E1) wird vor der ersten Testung liegen, der zweite Erhebungszeitpunkt (E2) einige Zeit nach den ersten Ergebnisrückmel-dungen an die Schulen, der dritte Erhebungszeitpunkt soll zeigen welche Konsequenzen Schulen aus den Testrückmeldungen gezogen haben und im Herbst vor der neuerlichen Testung liegen. So wollen wir sowohl die Zeit der Vorbereitung auf die Testung als auch die Wirkung der Testergebnisse auf weitere Entwicklungsprozesse an den Schulen in den Blick nehmen.
Methoden und Ablaufschritte
Das Projekt bearbeitet seine Fragestellungen nach einer Fallstudienmethode (vgl. Yin 1989). Überlappende und widersprechende Muster in den Einzelfallstudien werden im Rahmen einer Cross Case Analyse interpretiert. Die gewonnenen Hypothesen werden governancetheoretisch interpretiert und mit den Ergebnissen der Schulprofilierungsstudien verglichen. Sie sollen Aufschluss geben über die Potenziale der Bildungsstandards zur Weiterentwicklung des Unterrichts und der Schulen sowie mögliche Veränderungen der Steuerung im Bildungswesen aufzeigen. Ergänzt wird die Fallstudienmethode durch eine Literaturanalyse.
Erhebungsdesign
„Fall“ ist im Sinne der hier vorgeschlagenen Untersuchungsstrategie die einzelne Schule. Es werden drei Volksschulen und 3 Sekundarschulen (2 Hauptschulen, bzw. NMS und 1 AHS) eines oberösterreichischen Schulbezirkes ausgewählt. Dabei werden Schulen untersucht, die erstmal getestet werden (keine Pilotschulen).