Projektdetails
Hochschule
Pädagogische Hochschule Kärnten
Projektleitung gesamt
Herndler, Karin; MMag. Dr. Dipl.Päd. Prof.
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Helbich, Marco; Ass.Prof. Mag. Dr.
Leitner, Michael; Univ-Prof. Mag. Dr. MA
Kooperationspartner
Louisiana State University , Department of Geography and Anthropology
University Utrecht, Faculty of Geosciences
Beschreibung
Für viele Kinder verläuft der Erwerb der Kulturtechniken nicht parallel zur intellektuellen Entwicklung. Eine knapp im Durchschnitt liegende Intelligenz kann zur Entstehung von Lese- und Rechtschreibstörung oder Rechenstörung beitragen, es gibt jedoch Beispiele für schwach begabte Kinder, die sich ohne größere Schwierigkeiten die Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen aneignen können, während Schüler/innen mit einer durchschnittlichen, gut durchschnittlichen oder gar überdurchschnittlichen Intelligenz dabei scheitern. Ein hoher Intelligenzquotient ist also kein Garant für einen reibungslosen Schriftspracherwerb und das Erlernen des Rechnens, und somit korreliert Intelligenz nicht unbedingt mit Schulerfolg. Das Konstrukt der Intelligenz soll in diesem Forschungsprojekt näher bearbeitet werden, indem eine kognitive Fähigkeit, nämlich die Wahrnehmung, und hier speziell die Raum-Lage-Wahrnehmung näher untersucht wird. Der Wahrnehmung kommt eine maßgebliche Bedeutung bei den Erklärungsansätzen für Lernstörungen wie Legasthenie oder Dyskalkulie zu. Neben den taktil-kinästhetischen und den auditiven Wahrnehmungsbereichen stellen die visuelle Wahrnehmung, und hier besonders die Raum-Lage-Orientierung, einen wesentlichen Prädikator für die Lese- und Schreibentwicklung dar. Vor allem Befunde über die Ätiologie der Dyskalkulie gehen von einem Zusammenhang zwischen der Verarbeitung visuell-räumlicher und zeitlicher (serieller) Informationen und dem Mathematiklernen aus. Die Entwicklung der Wahrnehmungsfunktionen ist aber immer im Zusammenhang mit anderen Entwicklungsbereichen, wie Motorik, Sprache oder Kognition zu sehen. Daher sind Entwicklungsstörungen oder Entwicklungsverzögerungen meist mit Wahrnehmungsbeeinträchtigungen verbunden.
Das Ziel dieses Projektes besteht darin, herauszufinden, in welchem Zusammenhang die Raum-Lage-Wahrnehmung mit Intelligenz steht. Dazu werden 280 klinisch-psychologisch diagnostizierte Kinder, die Lese- Rechtschreibschwierigkeiten oder Rechenschwächen haben und vorwiegend aus dem Volksschulbereich kommen, herangezogen. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts können Hinweise auf Interventionsmöglichkeiten, wie Beratung, Förderung oder Prävention, für die betroffenen Schüler/innen liefern.