Diesen Forschungsfragen entspricht ein dreistufiges Vorgehen:
Erster Schritt: Hinschauen und hinhören – Was steht einem friedvollen schulischen Zusammenleben entgegen? Wie wird Gewalt an der Schule erfahren?
Zweiter Schritt: Nachdenken und analysieren – Welche gewaltmindernden bzw. gewaltfördernden Faktoren lassen sich in und an der Schule erkennen?
Dritter Schritt: Diskutieren und visionieren – Welche Indikatoren für eine gewaltpräventive Schulkultur lassen sich daraus entwickeln?
Charakteristik des Projektes:
Das Projekt weist durch seinen Beitrag zu einer gewaltpräventiven Schulkultur in Österreich einen starken Praxisbezug sowie gesellschaftliche Relevanz auf und wird in enger Zusammenarbeit mit der kooperierenden Schule vor Ort entwickelt („Better Practice durch Partizipation der AkteurInnen“).
Es ist als explorative Pilotstudie konzipiert:
Auf inhaltlicher Ebene erfolgt die Entwicklung eines „Indikatorenkatalogs“ für eine gewaltmindernde Schulkultur im Feld katholischer Privatschulen. Hier ist einerseits darauf hinzuweisen, dass die Erforschung der Gewaltphänomenologie in katholischen Schulen ein Forschungsdesiderat darstellt und speziell katholische Schulen durch ihren hohen ethisch-moralischen Selbstanspruch zu besonderer Sensibilität diesem Thema gegenüber herausgefordert sind. Andererseits bietet der Ort der katholischen Privatschule in exemplarischer Art und Weise die Möglichkeit, den Einfluss von explizit gemachten („Leitbild“) und implizit wirkenden Wertvorstellungen („hidden curriculum“) auf ihre Auswirkungen auf das Gewaltvorkommen zu erforschen.
Methodisch greift es auf ein Mixed-Methods-Design zurück. Dabei soll auch die Tauglichkeit und Aussagekraft der zum Einsatz kommenden Methoden (Fragebogen, Expert*inneninterview, Dokumentenanalyse, Schulführungen, …) für die empirische Schulgewaltsforschung getestet und evaluiert und damit ein Beitrag zur Methodendiskussion geleistet werden.