Projektdetails
Stieger, Lisa;
Weinzettl, Claudia; / 3600 D6: Schulentwicklung
Stieger, Lisa; MEd Dr. BEd MA Prof.
Weinzettl, Claudia; MEd BEd MA
Während die Einschulung mit dem Umstand verbunden ist, den gegenwärtigen Entwicklungsstand des Kindes zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass es ohne körperliche und mentale Überforderung am Unterricht teilnehmen kann, bemüht sich die elementarpädagogische Praxis seit Jahren um eine prozessorientierte Entwicklungs- und Beobachtungsdokumentation. Mit der Notwendigkeit der Einschulungsdiagnostik rücken jedoch vor allem ergebnisorientierte Verfahren in den Mittelpunkt, auf deren Schwäche nicht zuletzt Faust-Siehl (1994) hingewiesen hat: Kinder, denen eine vergleichbare Schulfähigkeit attestiert wurde, sind in verschiedenen Schulen unterschiedlich erfolgreich gewesen. Insbesondere in der Steiermark bemüht man sich deshalb seit Jahren um eine inklusive Schuleingangsphase (Amtmann & Hollerer, 2020). Es scheint kein Zweifel daran zu bestehen, dass das theoretische Konstrukt der ‚Schulfähigkeit‘ sui generis ein in der Praxis der Förderung zugängliches, von der individuellen Situation des einzelnen Kindes, vom Schulstandort und der Klasse abhängiges Phänomen ist, sodass die ökologische Perspektive nicht unberücksichtigt bleiben darf (Nickel, 1988).
Das geplante Projekt geht auf dieser Grundlage von der These aus, dass es für eine gelingende Kooperations- und Transitionsgestaltung keines antinomischen, sondern eines elaborierten und reziproken Verweisungszusammenhangs bedarf. Kurz: kein entweder-oder, sondern sowohl eine Berücksichtigung von Entwicklungsübergängen einerseits als auch von Bildungsübergängen andererseits.
Entscheidend für ein Gelingen dieses Forschungsprojekts erscheint die Notwendigkeit über bereits bestehende Transitionsmodelle (Griebel & Niesel, 2011; Hanke et al., 2013) insofern hinauszugehen als insbesondere die Makro-Ebene (bildungspolitische Verantwortungsträger, unterschiedliche Träger der Kindergärten, usw.) berücksichtigt wird. Das heißt, dass es das ausgewiesene Ziel des Forschungsprojekts ist, kein neues Instrument für die Praxis zu entwickeln, um einer bloßen „Anwendungspraxis“ (erneut) Tür und Tor zu öffnen. Stattdessen gilt es ein Konzept zu entwickeln, das als oberste Prämisse (1) die systematische Ko-Konstruktion von Elementar- und Primarpädagog*innen und deren aktive Partizipation in den Mittelpunkt stellt, (2) strukturelle Rahmenbedingungen berücksichtigt, (3) gesetzliche Rahmenbedingungen fordert und (4) Perspektiven eröffnet, im Umgang mit der gängigen/geforderten Praxis den Entwicklungsstand als Einschulungsentscheidung heranzuziehen. Ferner geht es darum das Selbstwirksamkeitserleben der Praktiker*innen in diesem Transitionsprozess auszubauen und auf diesem Weg bekannten theoretischen Grundmodellen für einen gelingenden Transitionsprozess Rechnung zu tragen (u.a. Gestaltung der Lehrer-Kind-Beziehung: Peters, 2010; Stresstheorie: Lazarus, 1995; paradoxe Theorie von Caspie und Moffitt: Pohlmann-Rother, 2012, S. 14; Resilienzkonzept: Fröhlich-Gildhoff & Rönnau-Böse, 2015).
Im Zentrum des Forschungsinteresses stehen Motive, welche Supervisanden/-innen
in Supervision bringen und ihre im Prozess der Supervision wahrgenommenen Wirkungen folgende Forschungsfragen. Dem Forschungsvorhaben werden folgende Leitfragen zugrunde gelegt:
• Welche Motive veranlassen Supervisandinnen/Supervisanden (Lehrer/-innen, Schulleiter/-innen) Supervision in Anspruch zu nehmen?
• Welche Wirkungen von Supervision werden von Supervisandinnen/Supervisanden (Lehrer/-innen, Schulleiter/-innen) im Supervisionsprozess wahrgenommen?
• Welche Faktoren sind für die Wirkung von Supervision für die Organisationsentwicklung von Schulen förderlich bzw. hinderlich?
• Können aus den Motiven für die Inanspruchnahme von Supervision bestimmte Wirkungen von Supervision für die Organisationsentwicklung von Schulen abgeleitet werden?
Forschungsfragen:
(1) (Wie gut) Kann Lesekompetenz durch Lesemotivation vorhergesagt werden?
(2) (Wie gut) kann Lesekompetenz durch das lesespezifische Selbstkonzept vorhergesagt werden?
(3) Ist Leseverhalten ein Mediator zwischen intrinsischer Lesemotivation und
Lesekompetenz //
Forschungsdesign:
Für die Erfassung von Wirkungszusammenhängen ist ein Längsschnittdesign geeignet. Die Basiserhebung ist für Jänner 2015 geplant, die Folgeerhebung im Juni 2016; angestrebt wird eine Stichprobe von 250 Schüler/innen im ersten Schuljahr.
Das nationale ILE-Forschungsprojekt wurde vom Wissenschaftsministerium (BMWF) und vom Ministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK) 2008 in Auftrag gegeben. Das Projekt ist gekennzeichnet durch eine Zusammenarbeit zwischen Bildungswissenschafterinnen und Bildungswissenschafter an Universitäten und Pädagogischen Hochschulen und Innovatoren aus dem BMUKK.
Ziel des Projekts war es, österreichische Schulen unterschiedlicher Schultypen (drei Volksschulen, zwei Hauptschulen bzw. Neue Mittelschulen, ein Gymnasium und eine Berufsbildende Höhere Schule), die von der OECD als Schulen mit innovativen Lernumgebungen identifiziert wurden, zu erforschen. Im Mittelpunkt der Analyse steht das Lernen der Schülerinnen und Schüler im ganz „normalen“ Schulalltag.
Die folgenden Fragestellungen wurden im Projekt bearbeitet: (1) Welche Lerngelegenheiten und Lernchancen bietet die schulische Lernumgebung den Schülerinnen und Schülern? (2) Welche Aspekte des Unterrichts können als innovativ im Sinne der OECD-Kriterien eingestuft werden? (3) Welche Faktoren hemmen oder fördern den Aufbau innovativer schulischer Lernumgebungen? (4) Was kann aus der (Entwicklungs-) Geschichte von ILE-Schulen gelernt werden?