Forschendes Lernen im naturwissenschaftlich-technisch orientierten Sachunterricht

Projektdetails

Hochschule
Pädagogische Hochschule Salzburg
Sprache
Projektleitung gesamt
Egger, Christina; Dr. Bakk.phil. Dipl.-Päd. MA.
Projektleitung intern
Egger, Christina; Dr. Dr. habil. Bakk.phil. Dipl.-Päd. MA.
Interne Projektmitarbeiter/innen
Externe Projektmitarbeiter/innen
Kooperationspartner
Laufzeit
2019 – 2022
Beschreibung
Die Bedeutung einer naturwissenschaftlichen Grundbildung schon in der Grundschule ist in einer von empirischen Erkenntnissen geprägten Gesellschaft unbestritten. Einen Aspekt naturwissenschaftlicher Grundbildung bilden hierbei die Vorstellungen über das Wesen der Naturwissenschaft bzw. naturwissenschaftlichen Wissens. Diese werden in der deutschsprachigen Literatur als „Wissenschaftsverständnis“ (Grygier, 2008; Günther, 2006) bezeichnet. Für die Grundschule bedeutet dies beispielsweise, dass das Ergebnis eines einzelnen Experimentes noch keinen endgültigen Beweis bedeutet, dass man beim Forschen sorgfältig beobachten muss und dass es auch zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen kann, wenn man ein Experiment mehrmals durchführt (Grygier, 2008). Ziel eines Forschenden Unterrichtes ist u.a. eine aktive Reflexion des eigenen Forschungsprozesses, um ein vertiefendes Verständnis von Forschung bei den Lernenden zu fördern. Vor dem Hintergrund aktueller Angebots-Nutzungs-Modelle (Brunner et al., 2006; Helmke, 2009; Lipowsky, 2006), die das komplexe Bedingungsgefüge von Lehren und Lernen beschreiben, nimmt hierbei die Lehrperson mit ihrem Professionswissen, ihren motivationalen Orientierungen, subjektiven Theorien und Persönlichkeitsmerkmalen einen wesentlichen Raum ein. Stellt man die Frage, über welches Verständnis (angehende) Lehrpersonen in Bezug auf Forschung bzw. wissenschaftliches Arbeiten verfügen, zeigt sich, dass diese oft ein (a) naiv-szientistisches wie auch (b) radikal relativistisches Wissenschaftsverständnis (u.a. Abd-El-Khalick & Lederman, 2000; Günther, 2006; Lunn, 2002; Thoermer & Sodian, 2002) aufweisen.Dieses scheint jedoch nicht geeignet, um Aspekte des Wissenschaftsverständnisses gewinnbringend und fachkompetent im Unterricht umsetzen zu können (Günther, 2006). Dabei wäre es bereits in der Grundschule wichtig, Forschungsprozesse durchschaubar zu machen, indem sie als von Menschen gemacht und veränderbar vermittelt werden. Ziel des Sachunterrichtes kann und soll es sein, durch einen forschenden Unterricht ein Verständnis für einzelne wissenschaftliche Konzepte und für wichtige Aspekte wissenschaftlichen Arbeitens zu schaffen. Dies ist aber sicherlich nicht durch den kognitiven Nachvollzug vorgegebener Wissensbestände möglich, sondern nur durch ein selbsttätiges forschendes Lernen, gefolgt von einer gemeinsamen Reflexion nicht nur der erarbeiteten Inhalte, sondern auch der Art und Weise, wie dieses Wissen erarbeitet wurde (Bertsch, 2012; Marquardt-Mau, 2001; Abd-El-Khalick, 2004).
Dazu bedarf es jedoch eines Umdenkprozesses. Dieser Umdenkprozess kann an den Pädagogischen Hochschulen eingeleitet werden, indem einerseits Unterrichtsmethoden und –strategien vermittelt werden, welche forschendes Lernen in den Klassenzimmern ermöglichen und gleichzeitig das Wissenschaftsverständnis der angehenden Lehrer/innen verbessert wird. Erste Untersuchungen aus dem Bereich Mathematik und Sachunterricht konnten zeigen, dass für die Gestaltung eines forschenden und verständnisfördernden Unterrichts dem fachdidaktischen Wissen von Lehrkräften besondere Bedeutung zukommt und als wichtiger Zielbereich der Aus- und Fortbildung anzusehen ist (Baumert et al., 2011, Lange et al., 2012).Hauptziel des vorliegenden Projektes ist demnach die Weiterentwicklung, Implementierung und Darstellung der Wirksamkeit eines bestehenden Interventionsprogrammes zur Förderung forschenden Lernens im naturwissenschaftlich-technisch orientierten Sachunterricht.
Beschreibung (engl.)
URL
Bericht