Projektdetails
Koschmieder, Corinna; Mag.
Straßegger-Einfalt, Renate; Vizerektorin DDr. HS-Prof. Mag.
Nach Veröffentlichung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Umsetzung der PädagogInnenbildung_Neu haben sich auf Initiative der Universität Graz 15 Bildungsinstitutionen in 7 Bundesländern für ein Kooperationsprojekt zusammengeschlossen, um das darin enthaltene verpflichtende Aufnahme- und Auswahlverfahren qualitätsvoll und effizient umsetzen zu können. Die beteiligten Institutionen haben sich zum Ziel gesetzt, ein gemeinsames, einheitliches Aufnahme- und Auswahlverfahren für alle zukünftigen LehrerInnen zu entwickeln, durchzuführen und zu evaluieren.
Mittels des Verfahrens kann für die BewerberInnen (derzeit rund 8500) ein über die Bundesländergrenzen hinweg einheitliches, objektives Aufnahmeverfahren gewährleistet werden, durch welches frühzeitig die Möglichkeit gegeben wird, Eignung, Interessen und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten zu reflektieren und eine fundierte Beratung zu erhalten. Dadurch müssen Studieninteressierte nicht mehr an jeder Institution das Bewerbungsverfahren absolvieren bzw. nicht für das gesamte Verfahren an den gewünschten Studienort reisen.
Das Modell könnte – so von der jeweiligen Institution gewünscht – österreichweit einsetzbar sein. Es wird ein mehrstufiges, modulares Beratungs- und Auswahlverfahren konzipiert: Alle StudienbewerberInnen registrieren sich über ein gemeinsames Internetportal. Ein Online-Self-Assessment informiert Studieninteressierte über die Anforderungen der LehrerInnenlaufbahn und regt sie zu einer reflektierten Studienwahl an. In standardisierten, computerbasierten Gruppentestungsverfahren werden die für pädagogische Berufe relevanten Leistungs- und Persönlichkeitsmerkmale sowie etwaige biografische Indikatoren (ausbildungsrelevante frühere Lehr-, Anleitungs- u. Beaufsichtigungstätigkeiten mit Kindern) geprüft. BewerberInnen werden auf Basis von szenariobasierten Verfahren mit lehralltagstypischen Situationen konfrontiert. Face-to-Face- Assessments durch Interviews und Simulationsaufgaben in Einzel- und Kleingruppen-Settings erfassen spezielle Facetten der Studien- und Berufsmotivation sowie berufsrelevante psychosoziale Kompetenzen. Die Entwicklung von adäquaten Diagnostik-Modulen für die jeweiligen speziellen Studienbereiche ist geplant.
Nach Abschluss der Entwicklungsphase ist die Umsetzung des Aufnahme- u. Auswahl vorgesehen. Um eine Zulassung für das jeweilige Studium (Primarbereich usw.) zu erhalten, durchlaufen alle BewerberInnen ein jeweils einheitliches Verfahren, das an mehreren Standorten angeboten und von allen beteiligten Institutionen anerkannt wird.
Die Evaluierung des Verfahrens bildet einen weiteren Schwerpunkt des Vorhabens. Die Analyse der gewonnenen diagnostischen Informationen wird in Hinblick auf Messgütekriterien, prognostische Aussagekraft für Studienerfolg, für die spätere Berufsausübung sowie auf ihre Akzeptanz herangezogen.