Projektdetails
Selinger, Adolf; Dipl.-Ing.
Landeshauptmann Hans Niessl, gleichzeitig auch präsident des Landesschulrates Burgenland, bezeichnet auf der Website des Landesschulrates das Burgenland als „eine Modellregion im Bildungsbereich“ und erklärte das Jahr 2016 zum Jahr der Bildung. LMS.at, eine Entwicklung aus dem Burgenland, ist die am meisten genutzte Lernplattform Österreichs, zählt mit ca. 155 Millionen Zugriffen pro Jahr zu den größten Webauftritten des Landes und wird von ca. 100.000 Schüler/innen und Lehrer/innen im aktuellen Schuljahr genutzt. Über die LMS-Anwendung OTP (Opportunity to Practice) werden in unterschiedlichen Fachbereichen (Deutsch, Englisch, Mathematik, Geschichte…) eine Vielzahl an digitalen Unterrichtsmitteln bereitgestellt, die Lehrer/innen beim Unterrichten und Schüler/innen beim Lernen unterstützen. Über die Pädagogische Hochschule Burgenland werden jedes Jahr eine Vielzahl an Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten im bereich Digitalisierung des Unterrichts in Form von Präsenzverantstaltungen und Onlineveranstaltungen – in Kooperation mit dem Onlinecampus Virtuelle PH- angeboten. Über 50 burgenländische Schulen sind per September 2016 „eEducation-Expertschulen“ (vormals ELSA- und eCluster-Schulen). Schulen, in denen digitale Bildung einen ausgeprägten Schwerpunkt darstellt. Mit „digikomp4“, „digikomp8“, „digikomp12“ und „digikompP“ werden sowohl auf der Seite der Lernenden von der Grundschule bis zur Matura, als auch auf Seiten der Lehrenden Kompetenzmodelle entwickelt, die den Rahmen für den erforderlichen bzw. angestrebten digitalen Kompetenzerwerb darstellen sollen.
Es stellt sich nun die Frage, was im Rahmen der digitalen Bildung im burgenländischen Schulsystem tatsächlich passiert. In der Innovationstherorie wird dann von nachhaltiger Implementierung gesprochen, wenn innovationen (als solche sollten digitale Unterrichtsmaterialien nach einer fast 20-jährigen Implementierungsphase eigentlich nicht mehr bezeichnet werden müssen – dies ist aber der Fall – siehe das aktuelle Strategiepapier von Bundeskanzler Kern, schule 4.0) die „Late Majority“ (kommen nach den Innovators, den „early adopers“ und der „early Majority“) der Nutzer/innen, in unserem Fall die der Lehrer/innen erreicht (Rogers 2003, S.284). Trifft dies auf burgenländische Schulen zu?