Studienzulassungsverfahren sind ein gesetzlich verankerter Bestandteil von Pädagogischen Hochschulen. Seit 2007 gibt es an der Pädagogischen Hochschule Steiermark ein Zulassungsverfahren. Dieses Zulassungsverfahren wurde im Laufe der Jahre adaptiert und wird in einer Form, die vergleichbar mit der heutigen ist, seit 2011 verwendet. Alleine durch das Vorhandensein eines Zulassungsverfahrens wurden für das Studienjahr 2013/14 bereits 52% der angemeldeten StudienanwärterInnen ausgewählt. Für die verbleibenden StudienanwärterInnen, die am Zulassungsverfahren vollständig teilnahmen, war lediglich für 60% ein Studienplatz zu vergeben. Eine umfangreiche Evaluation des Zulassungsverfahrens der Pädagogischen Hochschule Steiermark ist bislang jedoch ausständig. Deshalb sollen für mehrere Kohorten von Studierenden die Leistungen beim Zulassungsverfahren an der Pädagogischen Hochschule Steiermark mit ihren Studienleistungen bis hin zum Studienabschluss verknüpft werden. Ziel ist es, das bestehende Zulassungsverfahren zu evaluieren. Die hier vorgeschlagene Studie ermöglicht es, die prädiktive Validität für den Studienerfolg erstens von der Reihung der StudienwärterInnen für die Studienplatzvergabe und zweitens von den Komponenten des Zulassungsverfahrens zu untersuchen. In der Studie wird weiterhin untersucht, ob Unterschiede in der prädiktiven Validität des Zulassungsverfahrens in Abhängigkeit von Studienzeit und Studienrichtung bestehen. Neben dem Ziel der Evaluation, sollen die gewonnenen Erkenntnisse für die Weiterentwicklung und Qualitätssicherung dieses und künftiger Zulassungsverfahren verwendet werden.
Im Rahmen dieser Evaluation besteht ein Evaluationsverbund, der sich aus Vertreter/innen der öffentlichen Pädagogischen Hochschulen und Landesschulräte der Bundesländer zusammensetzt und ein spezifisches Begleitforschungsprojekt darstellt. E. Messner ist die von der NMS-Steuergruppe Steiermark (LSR Stmk, PHSt) entsandte Evaluationsbeauftragte für die NMS Steiermark. Ihre Mitarbeit im Evaluationsverbund umfasst Beratung, Konzeption gemeinsamer Evaluationsmaßnahmen sowie Diskussion und Mitveröffentlichung der Ergebnisse. Darüber hinaus erfolgt kontinuierliche Information und Koordination sowie die Initiierung, Unterstützung und falls erforderlich bundesweite Abstimmung von NMS-Evaluationsprojekten in der Steiermark.
Die Themen der Begleitforschung folgen den zentralen Zielen und Entwicklungsfeldern der NMS. Die Ergebnisse stehen unmittelbar nach Auswertung zur Feinsteuerung des Modellversuches zur Verfügung. Folgende Fragestellungen haben Bedeutung: Motivation, Commitment und Problemlösungskapazität der Lehrkräfte und Schulleitungen, Zufriedenheit der Eltern mit der schulischen Förderung ihrer Kinder, Erfolge und Probleme beim Umgang mit Heterogenität in den Lerngruppen, Teambildung von Lehrer/innen unterschiedlicher Ausbildungsvoraussetzungen, Stärken und Schwächen der Förderung von fachlichen und überfachlichen Kompetenzen. Derzeit liegen Berichte über die Befragung aller NMS-Schulleiter/innen und eine Peer Review mit Lehrer/innen vor. Die Ergebnisse einer Elternbefragung befinden sich im Diskussionsstadium und werden in Kürze veröffentlicht werden.
Erstellung eines Endberichtes an das BMBF Ziel des Schulversuchs ist die Attraktivierung des Schultyps. Durch die Evaluierung des Schulversuchs soll erhoben werden, ob der Schultyp einerseits attraktiver wird (für alle im System beteiligten). Andererseits soll die Evaluierung aufzeigen, was gut funktioniert hat, aber auch den Bedarf der Schulen sichtbar machen. Die Evaluierung erfolgt ausschließlich durch die PH Salzburg. Als Basis für das Forschungsprojekt dient die Methode der Aktionsforschung. Alle im Schulversuch beteiligten Personen (Mitglieder der Strategiegruppe gleichsam wie alle Personen an den Schulen) werden als Expertinnen und Experten einer lernenden Organisation gesehen.
Folgende Forschungsfragen sollen beantwortet werden:
Wie wirken sich die organisatorischen Vorgaben (Phasen, Modularisierung, spätere Zuordnung in Fachbereiche, neue übergeordnete Fachbereiche) auf das System Schule aus?
Mit welchen Herausforderungen sehen sich die im System agierenden Personen konfrontiert?
Welcher Mehrwert ist für die im System agierenden Personen aus ihrer Sicht erkennbar?
Der Schulversuch bietet die Möglichkeit, neben den drei Vernetzungstreffen den Schulversuch mittels Onlinebefragung zu vier Zeitpunkten zu evaluieren.
Die Befragungen finden jeweils nach den Phasen statt. Hier werden je nach Bedarf folgende Zielgruppen befragt:
Schulleiterinnen und Schulleiter
Lehrerinnen und Lehrer
Schülerinnen und Schüler
Erziehungsberechtigte
Zusätzlich werden bei Bedarf noch Interviews geführt. Die Ergebnisse aus den Evaluierungen werden in einem Endbericht offengelegt.