Projektdetails
Der richtungsweisende theoretische Rahmen ist dem Professionstheorem verpflichtet. Das strukturtheoretische Verständnis nach Werner Helsper umfasst fachspezifisches Wissen mit dazugehöriger Sprache und Begrifflichkeit sowie
ein Handlungsrepertoire, das sich im Gegensatz zu einer Berufung zum Lehrberuf an einer Lehr- und Erlernbarkeit ausrichtet.
Methodologisch ist das Projekt dem interpretativen Paradigma der qualitativen Forschungslinie zuzuordnen. Um an Daten zu gelangen, die Einsicht in individuelle Wirklichkeitskonstruktionen liefern, kommt das Gruppendiskussionsverfahren der dokumentarischen Methode zum Einsatz. Dadurch können kollektive Wissensbestände und Strukturen der gelebten Praxis herausgearbeitet werden.
Erste Ergebnisse
Eine ganz wesentliche Basis des Studienversuchs bildet das Konzept des Selbstregulierenden Lernens nach Zimmerman (2000). Vorerst wurde dieser Aspekt in den Fokus gerückt. Erste Ergebnisse zeigen, dass nach zwei Semestern Studium an der Pädagogischen Hochschule Stefan Zweig selbstregulierendes Lernen die Studierenden noch vor große Herausforderungen stellt. Parallel zu den hohen Anforderungen selbstregulierender Lernprozesse erlebt die Studiengruppe hohe öffentliche Anerkennung. Dadurch eröffnet sich ein Spannungsfeld zwischen wohltuender Anerkennung und hohem Leistungsdruck, den sich die Gruppe selbst auferlegt.
Ausblick
In einem weiteren Schritt werden konstitutive Antinomien des Professionstheorems nach Helsper (2002) zum Fokus der Betrachtung. Die Bewältigung dieser Gegensätze erfordert eine Rekonstruktion eigenen Handelns auf Basis von reflexivem biografischen Wissen und begünstigt somit den Aufbau professionellen Handelns. Die leitende Fragestellung orientiert sich daran, wie auftretende Spannungsfelder von den Studierenden bearbeitet werden.