Projektdetails
Deshalb soll in einem ersten Schritt der Forschungsstand hinsichtlich der Behandlung von Textquellen in der geschichtsdidaktischen und geschichtswissenschaftlichen Fachliteratur herausgearbeitet und mit den curricularen Vorgaben der einzelnen österreichischen Schulformen abgeglichen werden, um in einem zweiten Schritt – auch entlang bereits vorhandener Untersuchungsraster – ein
Analyseinstrument zu schaffen, mit welchem sämtliche Lehrwerke der Primar und Sekundarstufe (allgemeinbildendes Schulwesen) treffsicher analysiert
werden können.
Die Fragestellungen der Untersuchung sollen sich u. a. nach folgenden Punkten richten:
Inwiefern hat die curricular verankerte fachspezifische Kompetenzorientierung bzw. der aktuelle Stand geschichtsdidaktischer Forschung in Bezug auf
schriftliche Quellen Eingang in aktuelle österreichische Schulbücher gefunden?
Inwiefern findet sich eine für die Ausprägung historischen Denkens förderliche fachspezifische Lernprogression in der Gestaltung von bzw. im Umgang mit schriftlichen Quellen?
Dazu wird auf eine kategoriale Schulbuchanalyse nach Schreiber et al. zurückgegriffen, die sich auch über Philipp Mayring unter Erweiterung von Jochen Gläser und Grit Laudel entwickeln lässt, sowie auf die vom Georg Eckert Institut für
Internationale Schulbuchforschung in Braunschweig vorgeschlagenen Anforderungen an ein Projekt der Schulbuchforschung. Entsprechend werden im dritten Schritt Schulbücher, die seit Beginn des Schuljahres 2014/2015 in den einzelnen Schultypen approbiert sind, untersucht. Geplant ist eine vergleichende Analyse über den Einsatz schriftlicher Quellen in Lehrwerken von der Volksschule, über die Neue Mittelschule bzw. AHSUnterstufe bis hin zur AHSOberstufe.
Im Fokus der Untersuchung stehen eine Vollerhebung im Bereich der Primarstufe sowie die Analyse ausgewählter Kapitel, die sowohl in der Sekundarstufe I als auch II behandelt werden. Idealerweise wiederholen sich inhaltliche Festlegungen der Sekundarstufe I in der Oberstufe, sodass eine Vergleichbarkeit besteht (sowohl zwischen Büchern einer Reihe als auch zwischen Ober und Unterstufe im Allgemeinen). Aus arbeitsökonomischen Gründen können hier nicht alle Themenbereiche berücksichtigt werden.
Der vierte Schritt ist die Interpretation der Ergebnisse entlang der curricularen Vorgaben der einzelnen Schultypen und der geschichtsdidaktischen Theoriebildung sowie die Rekonstruktion einer erkennbaren Entwicklungslogik von der Primarstufe bis zur Matura im allgemeinbildenden Schulbereich.